OSB Alliance

Bessere OOXML-Unterstützung für LibreOffice und OOo in Arbeit

18.07.2012
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Behörden aus Deutschland und der Schweiz finanzieren mit insgesamt 140.000 Euro die Weiterentwicklung der OOXML-Integration in LibreOffice und OpenOffice.org (OOo).

Die dazu nötigen Programmierarbeiten haben einer Pressemitteilung der Open Source Business Alliance zufolge das LibreOffice-Team von SUSE und die Hamburger Open-Source-Experten von Lanedo übernommen. Um die festgelegte Spezifikation vollständig umsetzen zu können, fehlen allerdings noch 30.000 Euro, für die weitere Geldgeber gesucht werden*.

In einmaliger Initiative finanzieren die Städte München, Freiburg im Breisgau und Jena, das Schweizerische Bundesgericht, sowie das Schweizer Informatiksteuerungsorgan Bund und der Kanton Waadt gemeinsam die Weiterentwicklung der OOXML-Integration in LibreOffice/OpenOffice.org mit 140.000 Euro.

Die im Oktober 2011 im Rahmen eines Workshops entwickelte und im Dezember 2011 veröffentlichte Spezifikation sieht vor, dass Nutzer neuere XML-Dokumente von Microsoft Word, Excel und PowerPoint künftig besser in LibreOffice und OOo lesen und bearbeiten können. Unter anderem werden die Formatierung von Rahmen und Bildern sowie Tabellen und Aufzählungen in Word-Dokumenten (.docx) verbessert, die Kommentare aus Word und Excel (.xlsx) korrekt dargestellt sowie die Einbettung von Schriften in ODF- und OOXML-Dokumenten ermöglicht.

"Die Landeshauptstadt München sieht in diesem Projekts einen besonderen Meilenstein", kommentiert Jutta Kreyss, IT-Architektin für das LiMux-Projekt der Stadt München. "Eine Weiterentwicklung auf der Basis des offenen Standards ODF ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Erhöhung der Interoperabilität von Dokumentenformaten und somit Wegbereiter für eine chancengleiche und reibungslose Zusammenarbeit aller Nutzer".

Die Ausschreibung des Projekts "Layout-getreue Darstellung von OOXML-Dokumenten in Open Source Office Applikationen" wurde durch die Working Group Office Interoperability der OSB Alliance veröffentlicht, woraufhin Angebote sowohl als auch Lanedo eingingen. Weil die Spezifikation in unabhängige Arbeitspakete aufgeteilt ist, können nun beide die Entwicklungstätigkeiten umsetzen. Nach der Veröffentlichung sollen diese Ergebnisse allen Anwendern der freien Office-Suiten zur Verfügung stehen.

*Für die vollständige Realisierung der Schrifteneinbettung in den Dokumenten fehlen aktuell noch 30.000 Euro. Weitere Nutzer von LibreOffice/OpenOffice.org sind demnach aufgerufen, die Entwicklung mitzufinanzieren. Dafür und bei weiteren Anfragen kann der Sprecher der Working Group Office Interoperability Matthias Stürmer, kontaktiert werden. (matthias.stuermer@ch.ey.com; Telefon +41 58 289 61 97).