Besonderes Augenmerk galt dem EISA- und dem PCI-Bus Dell stellt zwei neue PC-Server fuer mittlere Unternehmen vor

18.02.1994

MUENCHEN (wm) - Dell hat erkannt, dass mit Standard-PCs fuers Buero keine grossen Gewinne mehr zu erzielen sind. Nun sollen neue Netz- Server die Kassen wieder klingeln lassen. Von der schaerfer werdenden Konkurrenz in diesem Marktzweig will Dell sich mit dem bewaehrten Kundendienst absetzen, aber auch mit neuen Optionen fuer PC-Netze und ausbaufaehigen Massenspeichern.

Die zwei Modelle "Poweredge XE" und "Poweredge SP" sind an die Stelle des 4000XE-Servers getreten. Die Entwickler bei Dell haben sich vor allem die Bus-Systeme vorgenommen: Alle Geraete basieren auf dem EISA-Bus und verfuegen zusaetzlich ueber einen PCI-Bus, ueber den sich bis zu 132 MB pro Sekunde uebertragen lassen.

Fuer die Forschung gab Dell 42 Millionen Dollar aus

Ueber diese Schnellstrasse erreicht der Prozessor einen Grafikbeschleuniger mit 1 MB Videospeicher und die SCSI-2- Schnittstelle des Rechners. Bei der Vorstellung strich der Senior Vice-President von Dell, Eric Harslem, denn auch vor allem die hohen Entwicklungsausgaben heraus, die sein Unternehmen alljaehrlich investiert. Immerhin halte man 31 Patente und habe weitere 141 angemeldet. Allein 1993 habe man dafuer 42 Millionen Dollar investiert. Doch der Glanz dieser Zahlen verblasst, wenn man sie Compaqs Forschungsbudget gegenueberstellt:

Der Konkurrent gab 2,3 Prozent seines Umsatzes fuer Neuentwicklungen aus, immerhin 169 Millionen Dollar, und haelt zur Zeit 214 Patente und weitere 34 Antraege laufen.

Mit 486-DX33-CPU beginnen die Preise bei 9200 Mark

Die Unterschiede zwischen den beiden Baureihen Dells werden erst bei naeherem Hinsehen deutlich:

- Im geraeumigen Gehaeuse der Poweredge-XE-Modelle lassen sich zwoelf Festplatten oder aehnliches unterbringen, wovon vier von aussen zugaenglich sind. Beim Poweredge SP lauten die entsprechenden Zahlen acht und vier.

- Dell stattet die SP-Modelle ab Werk mit acht MB Arbeitsspeicher aus; die XEs kommen mit der doppelten Menge. Die maximale Kapazitaet des Arbeitsspeichers allerdings ist vom Prozessor abhaengig - Intels Pentium-Chip kann ueber bis zu 192 MB Arbeitsspeicher verfuegen, waehrend die Server mit 486-Prozessor maximal 128 MB Speicher enthalten koennen.

- Zuletzt trennen die beiden Baureihen noch die freien Steckplaetze am EISA- beziehungsweise PCI-Bus. Alle Modelle verfuegen ueber einen freien PCI-Steckplatz und eine Kombination aus PCI- und EISA- Platz. Im Poweredge XE sind ausserdem Platz fuer bis zu sieben EISA- Karten, waehrend der Poweredge SP nur fuenf Erweiterungsadapter aufnehmen kann. Wie immer enthaelt die Preisliste viele Extras: Via Dells SCSI-Array (DSA 3.0) koennen ueber einen Rollwagen (External Media System = EMS 1634) bis zu 16 Festplatten und vier weitere Laufwerke angeschlossen werden. Daneben bietet Dell ECC- Arbeitsspeicher an oder einen Thermosensor als Schutz gegen Ueberhitzung. Exemplarisch hier fuer zwei Modelle der Preis: Ein Poweredge-SP433-Server kostet etwa 9200 Mark mit 486-CPU (Taktfrequenz 33 Megahertz), 8 MB Arbeitsspeicher, 430-MB- Festplatte, 15-Zoll-Monitor, Tastatur und Maus sowie vorinstalliertem DOS und Windows. Der bis auf den Arbeitsspeicher mit 16 MB Kapazitaet aehnlich ausgestattete Poweredge-XE433 kommt auf zirka 11300 Mark. Im Preis sind jeweils fuer ein Jahr der Kundendienst innerhalb von vier Stunden vor Ort und telefonische Auskunft inbegriffen.