Berufung

28.11.1980

Programmierer kosten Geld, wenn sie nachdenken. Also läßt man sie Code produzieren, der gewartet werden muß. Für diese Tätigkeit ist jeder gut genug: Der Bäcker, der das Mehl nicht mehr verträgt und Pickel bekommt, wie der Straßenbahnfahrer, dem schlecht wird beim Bremsen. Den Leuten kann durch eine Umschulung auf Datenverarbeitung geholfen werden.

Trauerwein findet es schlichtweg skandalös, daß derartige Vorurteile immer noch verbreitet werden. Wo doch mittlerweile jeder weiß, daß man nicht unbedingt ein Idiot sein muß, um zum DV-Fachidioten zu taugen.

S. T. beispielsweise war DV-Fachjournalist, bevor er sich in die IBM-Umlaufbahn beim Anwender schießen ließ. Und er hat dabei natürlich aufs Geld geschaut - wäre töricht, das zu leugnen.

Aber auch die Aufstiegsmöglichkeiten in der DV haben ihn gereizt. Und er hat es schließlich zu etwas gebracht, wozu sicher nützlich war, daß stets die neueste Hardware-Technologie verfügbar war.

Daß es jetzt positionell nicht mehr höher hinaufgeht, wäre auch noch zu verschmerzen, wenn nicht der EDV/Org.-Leiter-Job verlangte, ab und zu Kontakt mit den Endbenutzern in den Fachabteilungen zu pflegen.

MfG