Informationstechnik für 200 000 Facharbeiter:

Berufsausbildung tritt in neue DV-Phase

02.10.1987

ESCHBORN (CW) - In den Kernbereichen der Wirtschaft wird die Berufsausbildung für über 200 000 angehende Facharbeiter umgestellt. Ein Schwerpunkt dabei gilt der neuen Technik.

Der Beginn des neuen Ausbildungs- und Schuljahres 1987/88 ist ein wichtiges Datum für die Berufsausbildung in der Metall- und Elektroindustrie. Von da an gelten für diese Wirtschaftszweige neue Ausbildungsordnungen. Jetzt werden Fertigkeiten und Kenntnisse moderner, Techniken, für alle Ausbildungsbetriebe und für die Prüfung verpflichtend. Zudem sollen die angehenden Facharbeiter lernen, ihre Aufgaben selbständig zu planen, durchzuführen und zu kontrollieren.

Die Ausbildungsbetriebe haben mit der Umstellung ihrer Ausbildung bis Ende 1989 Zeit - in einzelnen Metallberufen sogar bis Ende 1991. Nach einer Umfrage des Kuratoriums der Deutschen Wirtschaft bei fast 500 technischen Ausbildungsleitern wenden Großbetriebe mit über 5000 Mitarbeitern bereits jetzt zu 95 Prozent die neuen Richtlinien an.

Unternehmen, wie beispielsweise die Volkswagen AG, haben darüber hinaus die Neuordnung zum Anlaß genommen, ein methodisch neues Qualifizierungskonzept einzuführen. Diesen Aktivitäten stehen die kleineren Betriebe mit bis zu 500 Mitarbeitern nicht nach. Von ihnen wollen bereits 85 Prozent die Ausbildung schon bis zum Jahr 1988 umgestellt haben.

Doch sind auch noch Schwierigkeiten zu überwinden. Zum einen machen die neuen Ausbildungsordnungen in vielen Betrieben eine pädagogische Weiterbildung von Ausbildern erforderlich. Zum anderen verläuft die Umstellung von Betrieben und Berufsschulen in allen Bundesländern noch nicht optimal.