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Berners-Lee: Es gibt noch viel zu tun

03.05.2001
Web-Erfinder Tim Berners-Lee hat mit der Freigabe des DTD-Nachfolgers XML Schema die zehnte World Wide Web Conference eröffnet. Die Entwicklung des grafischen und multimedialen Internet ist seiner Meinung nach noch längst nicht abgeschlossen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Auch nach inzwischen neun World Wide Web Conferences und mehr als zehn Jahren Arbeit des W3C (Word Wide Web Consortium) sei das Web noch immer alles andere als fertig. Dies erklärte Web-Erfinder Tim Berners-Lee in seiner Rede zur Eröffnung der zehnten World Wide Web Conference in Hongkong.

Unter anderem gelte es, die unterschiedlichen Web-Sprachen (XHMTL, SVG, CSS/XSL/XSLT, MathML etc.) zur Zusammenarbeit zu bewegen, Web-Funktionen auf mobile Endgeräte zu bringen und auch Menschen in dünn besiedelten Gegenden und Entwicklungsländern die Vorteile des Netzes zur Verfügung zu stellen. Weitere Herausforderungen für die Entwickler seien neue Benutzerschnittstellen (Sprachsteuerung etc.) sowie eine stärkere Automatisierung von Web-Services zwischen Computern. Ferner müssten vor allem vor dem Hintergrund elektronischen Handels "kritische Informationen" über Transaktionen nachhaltiger werden, so Berners-Lee: "Einen Kassenzettel kann man als Beleg für eine Zahlung aufbewahren - aber man hebt keine IP-Pakete auf".

In seiner Rede verabschiedete Berners-Lee außerdem XML Schema als offiziellen W3C-Standard. Nun gebe es "eine XML-Sprache zur Definition von XML-Sprachen", so der Web-Urheber. David Turner, Microsofts Senior Program Manager für XML-Technik, verglich XML Schema mit den grammatischen Regeln einer Sprache. Der neue Standard soll die bisherigen, vergleichsweise beschränkten Document Type Definitions (DTDs) ablösen.