Produktpiraterie

Berliner Zollfahnder durchsuchen Elektronikmesse IFA

04.09.2012
Zollfahnder sind am Montag gegen Produktpiraten auf der Berliner Elektronikmesse IFA vorgegangen.

Insgesamt wurden die Stände von sechs asiatischen Ausstellern durchsucht, um Patent- und Lizenzverstöße zu ahnden, sagte ein Sprecher des Zollfahndungsamtes Berlin der Nachrichtenagentur dpa. Rund 40 Beamte waren bis zum Nachmittag im Einsatz. Sie dokumentierten Elektrogeräte ohne erforderliche Lizenzen und beschlagnahmten etliche Prospekte. "Auch das Bewerben solcher Geräte ist verboten", hieß es.

Der italienische Patentvermarkter Sisvel hatte zuvor bei der Berliner Staatsanwaltschaft Strafanzeige gestellt, weil mehrere chinesische und südkoreanische Unternehmen Elektronikprodukte ausgestellt hatten, ohne die nötige Lizenzgebühr gezahlt zu haben. Die betroffenen Stände blieben weiter geöffnet.

Vor vier Jahren hatte der Zoll nach einer ähnlichen Aktion auf der IFA fünf Lkw-Ladungen mit Elektronik beschlagnahmt - vor allem Fernseher, MP3-Player und Autoradios. Die Beamten leiteten damals etliche Strafverfahren wegen fehlender Lizenzen ein.

Mit Blick auf Produktpiraten waren im vergangenen Jahr auch Forderungen nach einem härteren Vorgehen der chinesischen Regierung gegen die Nachahmer laut geworden. Dieses Problem habe in diesem Jahr bislang keine Rolle gespielt, sagte ein IFA-Sprecher. (dpa/tc)