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Berichte: T-Systems plant massiven Stellenabbau

16.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - T-Systems, die IT-Dienstleistungssparte der Deutschen Telekom, plant - vornehmlich in Deutschland - den Abbau von zehn bis 15 Prozent der Arbeitsplätze ihrer gegenwärtig 43.600-köpfigen Belegschaft. Dies berichten übereinstimmend das "Wall Street Journal" und die "Welt" unter Berufung auf Unternehmenskreise. T-Systems wurde im vergangenen Jahr nach des Übernahme des Debis Systemhaus geschaffen und trägt rund 15 Prozent zum Gesamtumsatz der Telekom bei. Im zweite Quartal hatte die Sparte, die unter sinkender Nachfrage im TK-Sektor leidet, einen durch Wertabschreibungen bedingten Vorsteuerverlust von 436 Millionen Euro ausgewiesen.

T-Systems-Chef Christian Hufnagl hofft allerdings für das gesamte Geschäftsjahr auf ein positives EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern), das vor allem durch Kostensenkung erreicht werden soll. Die Konzernmutter Telekom hatte T-Systems auferlegt, im Laufe der kommenden 18 Monate ihre Kosten um 500 Millionen Euro zu senken. T-Systems-Sprecher Stefan König wollte die Berichte zu den Entlassungen noch nicht kommentieren. Er räumte lediglich ein, dass im Zuge der Fusion mit dem Debis Systemhaus ein Stellenabbau im Rechenzentrumsbereich geplant sei. Konkrete Maßnahmen müssten aber noch beschlossen und mit den Sozialpartnern verhandeln werden.

Der Bonner Konzern ächzt unter einer Nettoverschuldung von über 64 Milliarden Euro und hat angekündigt, er werde bis zum Jahr 2004 rund 22.000 Arbeitsplätze abbauen. Knapp 255.000 Menschen beschäftigt die Telekom zurzeit, die noch immer zu 43 Prozent im Besitz des Bundes ist. Viele der Mitarbeiter sind unkündbar, weil sie als Relikt des früheren Staatsmonopolistenstatus Arbeitsverhältnisse im öffentlichen Dienst haben. (tc)