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Bericht: SAP will Oracle durch Zusammenarbeit mit IBM schwächen

11.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der weltgrößte Unternehmenssoftware-Hersteller SAP hat einem Pressebericht zufolge die Zusammenarbeit mit dem US-Computerkonzern IBM deutlich ausgeweitet. Damit wolle SAP seinen US-Rivalen Oracle in dessen Kerngeschäft schwächen, berichtet die "Financial Times Deutschland" am Montag. Bislang nutzen nach Schätzungen der Marktforscher von AMR Research zwei Drittel der SAP-Kunden Datenbanken des schärfsten Konkurrenten.

Bereits im laufenden Quartal werde IBM eine neue Version seiner Datenbank "DB2 Universal Database" herausbringen, die durch neue Funktionen für den Einsatz mit SAP-Systemen optimiert sei, sagte IBM-Manager Dirk Langhorst der Zeitung. Darüber hinaus sei die Wartung besser auf SAP-Produkte ausgerichtet worden.

SAP will zudem seinem Vertrieb stärkere Anreize geben, Alternativen zu Oracles Datenbanken zu verkaufen. "Bei unserem früheren Vergütungssystem profitierte der Vertrieb indirekt und ungewollt, wenn teure Datenbanksysteme mit verkauft wurden", erklärte ein SAP-Sprecher. "Davon hat Oracle sicherlich profitiert, nicht aber die Kunden."

Nachdem Oracle sich in der mehr als anderthalb Jahre langen Übernahmeschlacht um PeopleSoft durchgesetzt und zuletzt SAP im Rennen um den Retailsoftware-Spezialisten Retek ausgestochen hatte, hat sich der Wettbewerb zwischen SAP und Oracle weiter verschärft. Neben dem Geschäft mit Unternehmenssoftware macht Oracle immer noch rund 80 Prozent seines Umsatzes mit dem Verkauf von Datenbanksystemen. (dpa/tc)