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Bericht: Apple steigt auf Intel-Prozessoren um

06.06.2005
Offenbar hat Apple vor, dem Prozessorlieferanten IBM den Rücken zu kehren und künftig seine Rechner mit CPUs von Intel auszustatten.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Offenbar hat Apple vor, dem Prozessorlieferanten IBM den Rücken zu kehren und künftig seine Rechner mit CPUs von Intel auszustatten. Bereits im Mai wurden Gerüchte über einen CPU-Schwenk der in Kalifornien beheimateten Computerfirma kolportiert (Computerwoche Online berichtete). Damals wurden neben Kostenvorteilen als mögliche Gründe technische Vorzüge der Intel-Systeme in punkto Dual-Core und Energieverwaltung im mobilen Umfeld angeführt. Zudem wäre es dann möglich, Windows-Code direkt auf der Hardware zu betreiben. Bisher ist dies den Apple-Kunden nur über Emulationsprogramme oder virtuelle Maschinen möglich.

Laut einem Bericht des Nachrichtendienstes "CNET", der sich auf anonyme Quellen bezieht, möchte Apple Mitte 2006 die Lowend-Maschinen auf die Intel-Plattform migriert haben. Die Highend-Produkte ("Power Mac") sollen ein Jahr später folgen. Damit würde eine elfjährige Ära zu Ende gehen, in der die kalifornische Firma Prozessoren der "Power-PC"-Familie von IBM verbaut hat.

Während Big Blue allem Anschein nach Apple als Prozessorkunden verliert, hofft das Unternehmen auf CPU-Umsätze mit den Spielekonsolenherstellern Microsoft, Nintendo und Sony. Big Blue entwickelt gemeinsam mit Sony und Toshiba den "Cell"-Chip.

Einen Dämpfer erhielt Apple im Rechtsstreit um Schadensersatz wegen falscher technischer Angaben über den MP3-Player "iPod". Kunden hatten den Hersteller verklagt. Statt zwölf Stunden, wie angegeben, waren die eingebauten Batterien bereits nach fünf Stunden leer. Zudem mussten Käufer viel Geld für den Tausch von Akkus zahlen. Eine außergerichtliche Einigung sieht nun vor, dass amerikanische Kunden, die vor Juni 2004 einen iPod erworben haben, einen Warengutschein für Applie-Produkte im Wert von 50 Euro erhalten. Ein Richter muss der Einigung noch am 25. August dieses Jahres zustimmen. Hat sie Bestand, müsste das Unternehmen bis zu 100 Millionen Dollar an Gutscheinen ausgeben. (fn)