Notwendige Veränderung im Backend

Bereit für Web-Services

09.08.2002
FRAMINGHAM (IDG) - Serviceorientierte Softwaremodelle wie Web-Services haben tief greifende Auswirkungen: Um die neuen Technologien nutzen zu können, sind grundlegende Änderungen im Backend notwendig.

Viele Beobachter sehen in den neuen Web-Services einen Paradigmenwechsel im Softwaredesign. Daten, Applikationen und Präsentationsebene sind in dem Technologiemodell aufgeteilt in systemübergreifend zu verteilende und leicht miteinander kombinierbare Komponenten.

Mit dem serviceorientierten Ansatz entsteht für die Anwender jedoch eine grundsätzliche Herausforderung: Wenn sich die Art der Informationsverarbeitung und des Transports im und zum Backend ändert, muss sich auch das Backend selbst verändern. Deswegen hat der amerikanische Versicherungskonzern American International Group Inc. (AIG) ein Projekt gestartet, um das Backend des Unternehmens auf die neue Technologie vorzubereiten.

Bei AIG wurde absehbar, dass die nächste Data-Warehouse-Generation auf Soap (Simple Object Access Protocol) basieren wird. Dieses Protokoll ist ein zentraler Bestandteil der Web-Services. Für Bob Garzotto, CIO (Chief Information Officer) des Unternehmens, ist klar, dass die Applikationen, die von Web-Services profitieren werden, Daten in Echtzeit benötigen. Also musste der Datenbestand des Versicherungskonzerns so aufbereitet werden, dass künftige Technologien damit arbeiten können.

Transformation nach XML

Gemeinsam mit dem Dienstleister Ascential Software wurde ein unternehmensweites Modell entwickelt, um die gesammelten Daten in XML (Extensible Markup Language) zu transformieren und zentral allen Systemen in einem neutralen Format zur Verfügung zu stellen. Über die Messaging-Middleware "MQ Series" von IBM und ein Tool von Ascential werden die Daten validiert, auf Konsistenz geprüft und nach ISO 15022 XML transformiert.

Das Projekt, das im April begann, ist aus Sicht des CIO auf die Zukunft gerichtet: "Das neue Datenformat erlaubt es uns, die Informationen einmal in eine Web-Service-Applikation einzubetten." Der erste Pilot soll im September in Betrieb gehen. Garzotto rechnet damit, dass es zwei bis drei Jahre dauern wird, das Web-Service-fähige Datenmodell in allen Unternehmensbereichen zu implementieren. (js)