Beratungsmarkt im Aufwind

29.09.2005
Jeder zweite Anbieter rechnet 2005 mit zweistelligem Wachstum.
Gut vier von fünf US-Consulting-Firmen rechnen 2005 mit steigenden Umsätzen. Am optimistischsten geben sich die IT- und Personalberater.
Gut vier von fünf US-Consulting-Firmen rechnen 2005 mit steigenden Umsätzen. Am optimistischsten geben sich die IT- und Personalberater.

Die Nachfrage nach Consulting-Leistungen wächst wieder. Einer Umfrage der Marktforscher von Kennedy Information zufolge rechnen 84 Prozent der US-amerikanischen Anbieter von IT-Beratung, strategischer und operationaler Management-Beratung sowie von Consulting-Diensten im HR-Umfeld (Human Ressources) im kommenden Jahr mit Wachstum.

Mehr als die Hälfte der insgesamt 85 befragten Beratungshäuser (51 Prozent) erwarten für 2005 sogar zweistellige Wachstumsraten. Für dieses Jahr waren nur 44 Prozent derart optimistisch. Vor allem das Geschäft mit Kunden aus Healthcare, Pharmazie, Biotechnologie und Medizintechnik scheint zu florieren. Mehr als 30 Prozent der Anbieter gaben an, in diesen Branchen zweistellig wachsen zu wollen.

Trotzdem wenig Neueinstellungen

Neue Mitarbeiter rekrutieren die Beratungsfirmen jedoch nach wie vor zurückhaltend. Insgesamt wollen zwar 73 Prozent Leute einstellen. Nur 38 Prozent planen jedoch eine Aufstockung um mehr als zehn Prozent. Offenbar sind sich die Befragten des künftigen Wachstums doch nicht so sicher, unken die Analysten. Die Kluft zwischen dem prognostizierten Umsatzplus und den geplanten Einstellungen mache aber auch deutlich, wie schwer es ist, erfahrene Berater im Markt zu finden.

Auch in Deutschland scheint sich das Consulting-Geschäft zu erholen. Einer Studie von Lünendonk zufolge wächst vor allem die Nachfrage nach Strategieberatung für mittel- und langfristige Wettbewerbsvorteile sowie nach Projekten, die schnelle Kosteneinsparungen versprechen. Fast zwei Drittel der 25 größten deutschen Management-Beratungen konnten ihre Umsätze im vergangenen Jahr gegenüber 2003 steigern. Nur fünf Anbieter verzeichneten sinkende Einnahmen. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Wachstumsrate von 8,1 Prozent. Im laufenden Jahr soll das Umsatzplus den Lünendonk-Berechnungen zufolge bei zehn Prozent liegen.

Ob die positiven Prognosen der Anbieter in Erfüllung gehen, muss sich allerdings noch zeigen. Einer zeitgleich betriebenen Lünendonk-Umfrage unter 32 deutschen Anwenderunternehmen zufolge investierte im vergangenen Jahr jede Firma durchschnittlich 63,3 Millionen Euro in strategische Management-Beratung.

Ein Jahr zuvor waren es noch 64,5 Millionen Euro gewesen. Auch für das laufende Jahr rechnen die Befragten mit einem Rückgang ihrer Ausgaben um etwa drei Prozent. Dieser ist den Analysten zufolge aber im Wesentlichen auf die gesunkenen Honorare zurückzuführen. Die Anzahl der Projekte bleibe voraussichtlich konstant. (sp)