Berater am Ende der Talsohle

16.06.2004
Von 
Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.
Der Markt für IT-Berater und Systemintegratoren in Deutschland blieb auch 2003 unter Druck. In der jährlichen Lünendonk-Liste der größten Anbieter hat dies zu teils deutlichen Verschiebungen in der Rangfolge geführt. Beobachter sehen indes Anzeichen für eine langsame Auflösung des Projektstaus.
Nur fünf der ersten 15 Beratungsunternehmen konnten im vergangenen Jahr ihre Umsätze steigern, in zwei Fällen geschah dies aufgrund von Übernahmen. Quelle: Lünendonk
Nur fünf der ersten 15 Beratungsunternehmen konnten im vergangenen Jahr ihre Umsätze steigern, in zwei Fällen geschah dies aufgrund von Übernahmen. Quelle: Lünendonk

Die Talfahrt des deutschen IT-Beratungs- und Systemintegrationsgewerbes setzte sich auch im vergangenen Jahr fort. Durch die insgesamt schwache Nachfrage habe "sich erneut einiges an den Preisstrukturen getan", berichtet Thomas Lünendonk, der die gleichnamige Unternehmensberatung in Bad Wörishofen leitet. Das Unternehmen erhebt seit Jahren Daten für seine branchenweit bekannten Listen, in denen die Dienstleister ihren Umsätzen entsprechend eingeordnet werden.

An der Spitze lag im vergangenen Jahr IBM Business Consulting Services, die nach der Übernahme von Pricewaterhouse-Coopers Consulting erstmals in der Rangliste berücksichtigt wurden. Die VW-Tochter Gedas sowie CSC Ploenzke, im Vorjahr noch Erster und Zweiter, fielen hingegen mit leichten Umsatzrückgängen aus den Medaillenrängen heraus. Ein weiterer Neuzugang, die Deutsche Post IT Solutions, positionierte sich auf Anhieb auf Rang zehn.

Den größten Sprung im Vorderfeld aus eigener Kraft vom vierten auf den zweiten Platz schaffte die Lufthansa Systems Group. Damit war die profitable Dienstleistungstochter des Carriers eine der fünf Firmen der Top 25, denen es 2003 gelang, die Einnahmen zu steigern. Atos Origin zählte ebenfalls dazu, indes kauften die Franzosen im vergangenen Jahr die Dienstleistungssparte von Schlumberger Sema. IDS Scheer hingegen schluckte Teile der Plaut-Beratungsgruppe und blieb stabil auf dem elften Platz, während Plaut als Folge der Verkleinerung von Rang zehn auf Position 23 abstürzte. Den Umsatz erhöhen konnten zudem noch die bayerischen Firmen MSG Systems, ein Spezialist für die Versicherungsbranche, sowie ESG Elektroniksystem- und Logistik, die im Umfeld der Wehrtechnik tätig ist.

Die Endlichkeit des Markts