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BenQ wird wieder Auftragsfertiger

25.04.2007
Der taiwanische Elektronikkonzern BenQ will mit einer umfassenden Neuausrichtung seine Krise überwinden. Das Unternehmen, welches das Handygeschäft von Siemens übernommen und niedergewirtschaftet hatte, will nun wieder vornehmlich Auftragsfertiger sein.

Der Geschäftsbereich, in dem Produkte unter eigenen Firmennamen hergestellt werden, solle in eine neue Gesellschaft ausgelagert werden, kündigte BenQ am Mittwoch in Taipeh an. Entgegen früheren Angaben will der Konzern nun weiter im Auftrag für andere Unternehmen produzieren.

Ursprünglich wollte sich BenQ von diesem früheren Kernbereich lösen und stärker unter eigenem Namen am Markt auftreten. Als ein wichtiger Baustein war dazu die Übernahme des Siemens-Handygeschäfts gedacht. Allerdings scheiterte das Konzept, da die Entwicklung des neuen Bereichs Siemens BenQ deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb. Nach dem Rückzug von Siemens BenQ sei der Strategiewechsel sinnvoll, da BenQ nun vor allem Auftragsarbeiter sei, sagte Konzernchef K.Y. Lee.

Der Abspaltung müssen noch die Aktionäre zustimmen. Anschließend werde der Bereich mit Kapital ausgestattet die Namensrechte von BenQ zu übernehmen, sagte der Manager. Der Mutterkonzern werde unter neuem Namen an der Börse Taipeh notiert bleiben. Geplant ist zudem ein Kapitalschnitt bei der alten BenQ, um nach dem hohen Verlust des Vorjahres eine Schräglage der Gesellschaft abzuwenden. Im vergangenen Geschäftsjahr war der Fehlbetrag von 5,23 Milliarden auf 27,61 Milliarden taiwanische Dollar gesprungen, was die Gesellschaft unter anderem mit Belastungen durch die Pleite der deutschen Handy-Tochter begründete. (dpa/tc)