BenQ Mobile wird zerschlagen

26.02.2007
Der Handy-Hersteller BenQ Mobile kann nicht als Ganzes verkauft werden, ein Investor wurde trotz monatelanger Suche nicht gefunden. Während bundesweit knapp 3.000 Arbeitsplätze verloren gehen, haben die Gewerkschaften bereits einen Schuldigen gefunden.

Der Münchner Handy-Hersteller BenQ Mobile steht endgültig vor dem Aus. Es gäbe keine realistische Chance mehr, das Unternehmen als Ganzes verkaufen zu können, teilte eine Sprecherin des Insolvenz-Verwalters Martin Prager mit. Damit gehen bundesweit knapp 3.000 Arbeitsplätze verloren, die Frage nach den Schuldigen ist daher schnell gestellt. Laut IG Metall waren "Politiker, die zwar viel versprechen, aber wenig gehalten haben, Banken mit geringer Risikobereitschaft und ein konservativ und vorsichtig agierender Insolvenzverwalter nicht fähig, das Unternehmen zu retten".

Die Vorwürfe wiegen schwer. So hätte Prager bei Verhandlungen mit potenziellen Investoren früher zuschlagen müssen, allerdings habe er "zu viel herausholen wollen". Die Hauptursache seien jedoch Management-Fehler von ehemals Siemens Mobile gewesen, die letztlich das Aus des traditionellen Handy-Herstellers bewirkt hätten. "In unverantwortlicher Art und Weise wurde den Beschäftigten [...] immer wieder Hoffnung auf den Erhalt ihrer Arbeitsplätze gemacht, ehe sich die Glücksritter einer nach dem anderen aus dem Staub machten", kritisiert Werner Neugebauer, Bezirksleiter der IG Metall Bayern.