Smart-Tags im Pullover

Benetton will Ware mit RFID kennzeichnen

21.03.2003
FRAMINGHAM (IDG) - Der italienische Kleidungshersteller Benetton will seine Kleidungsstücke mit Chips für die Radio Frequency-Identification (RFID) versehen. Diese "Smart Tags" sollen das Tracking von Lieferungen ermöglichen sowie die Warenübernahme und Lagerhaltung in den mehr als 5000 Geschäften weltweit vereinfachen.

Die von Royal Philips Electronics gelieferten elektronischen Bauteile sind mit einem Miniatursender ausgestattet und sollen pro Stück weniger als 20 Euro-Cent kosten. Die Smart Tags sind wiederbeschreibbar, enthalten 1 KB Speicherkapazität sowie eine Antenne und sollen lediglich einen Quadratmillimeter groß sein. Auf dem Chip werden Informationen wie Konfektionsgröße, Farbe und Herstellungsdatum hinterlegt.

Benetton-CIO Terry Phipps verpricht sich von dem Projekt erhebliche Erleichterungen, insbesondere für die rund 5000 Ladengeschäfte in 120 Ländern: Beim Eintreffen einer Lieferung müssten künftig die Pakete nur mit einem Handleser erfasst werden, um sie anschließend per Knopfdruck in die Lagerverwaltung zu übernehmen. Die Benetton-Läden haben den Vorteil, dass sie nur Konzernware verkaufen und so keine Probleme mit der Lesbarkeit entsprechender RFID-Chips anderer Anbieter entstehen. Die Kontrolle der Lieferkette lasse sich durch das neue System stark verbessern, ergänzt der CIO.

Allerdings wird es etwas dauern, bis das Unternehmen alle seine insgesamt ausgelieferten 120 Millionen Kleidungsstücke pro Jahr mit der Technik ausstatten kann. Laut Phipps macht die derzeit noch geringe Weltproduktion an Intelligent Tags eine volle Einführung vor 2004 unwahrscheinlich. Außerdem wolle das Unternehmen schrittweise vorgehen, um sicherzustellen, dass das System funktioniert und die Ladeninhaber damit zufrieden sind. Dirk Morgenroth, Marketing Manager bei der Halbleiter-Division von Philips, die den "I-Code" Chip für die RFIDs produziert, rechnet damit, dass Benetton im Laufe dieses Jahres mit rund 15 Millionen Kleidungsstücken der Marke Sisley den Anfang machen wird.

Kunden brauchen sich im Übrigen keine Sorgen machen, zu laufenden Minisendern zu mutieren. Da die Chips keine Käuferdaten speichern und ferner beim Verkauf entfernt werden, besteht keine Gefahr des Mißbrauchs. (rg)