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Belluzzo hält den Ball flach

10.04.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der noch bis zum 1. Mai amtierende Chief Operating Officer (COO) von Microsoft, Rick Belluzzo, hat sich zu seiner Trennung (Computerwoche Online berichtete) vom Softwarekonzern geäußert. Gegenüber der CW-Schwesterpublikation “Computerworld” sagte der Top-Manager, der vermeinliche “kulturelle Unterschied” zwischen ihm und CEO Steve Ballmer sei von den Medien übertrieben dargestellt worden. Bei Microsoft müsse man seine Ideen auf den Tisch legen, sie verteidigen und mit den Kollegen darüber diskutieren, gab er zu Protokoll. Daraus dürften aber keine falschen Schlüsse auf die Unternehmenskultur gezogen werden, forderte Belluzzo. Man habe sich im vergangenen November auf höchster Ebene darauf verständigt, eine neue Struktur einzuführen, um die sieben Bereichsleiter Microsofts mit mehr Macht und Verantwortung auszustatten: “Dieser Prozess lief

hauptsächlich zwischen mir und Ballmer ab.”

Als die Reorganisation im Februar abgesegnet worden sei, wurde ihm klar, dass sich seine Position verändern wird. Der Manager dieser sieben Bereichsleiter “sollte möglichst der CEO sein”, meinte Belluzzo. Er habe es daraufhin abgelehnt, seine COO-Stelle mit einem kleineren Aufgabenfeld neu zu definieren, um bei Microsoft bleiben zu können: “Ich bevorzuge es, ein Geschäft selbst zu führen”. Zwar schwebe ihm künftig die Position eines CEO vor, aber er sei für alle Vorschläge offen. Der ehemalige Top-Manager von Hewlett-Packard (HP) wollte eine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte nicht ausschließen, allerdings sei er noch nicht kontaktiert worden. Dass er dort unter der jetzigen Chefin Carleton Fiorina angestellt wird, schloss Belluzzo jedoch so gut wie aus - das könne er sich nicht vorstellen. (ajf)