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Activity Center 2.0

Belgische Babys twittern spielend

29.01.2010
Von pte pte
Als wären Kinder nicht ohnehin mit Computern, Internet und Web 2.0 besser vertraut als ihre Vorgängergeneration, sollen nun auch Babys twittern.

Forscher der Hasselt Universität in Belgien haben zu dem Zweck ein Activity Center von Fisher Price umfunktioniert. Der von ihnen entwickelte "Twoddler" bindet den Nachwuchs schon von frühesten Kindheitstagen an in Social Networks ein. Um auf Twitter Kurznachrichten zu versenden, müssen Kleinkinder nicht mehr tun als spielen.

Management Cockpit für den Nachwuchs - bald auch mit Twitter-Funktion.
Management Cockpit für den Nachwuchs - bald auch mit Twitter-Funktion.
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In diversen Online-Foren sind User zwar geteilter Meinung, was den Sinngehalt von twitterndem Spielzeug anbelangt. Twitter werde ohnehin mit "hirn- und gedankenlosem Unsinn" überflutet. Darüber hinaus seien sich Kleinkinder nicht darüber bewusst, dass in ihrem Namen Nachrichten "an die gesamte Welt" verschickt werden, argumentieren Kritiker. Vorerst ist der Twoddler jedoch ohnehin ein Prototyp, der nicht zum Verkauf steht oder für den allgemeinen Gebrauch verfügbar ist, stellen die Forscher klar.

Anhand von Sensoren und Bildern von Verwandten und Bekannten der Kinder haben die Forscher das Kinderspielzeug zur Twitter-Maschine ausgebaut und Software mit Hardware verknüpft. Aktivitäten werden von den Sensoren registriert, um die Software zu aktivieren. Spielt ein Kind für einen gewissen Zeitraum etwa mit dem Bild seiner Mutter, wird ein vordefinierter Text wie "... vermisst seine Mutter" automatisch auf dem zugehörigen Twitter-Account des Twoddlers beziehungsweise des Kindes veröffentlicht.

In seiner Funktionsweise ist der Twoddler derzeit noch recht simpel, wie seine Erfinder betonen. In Zukunft könnte er jedoch um neue Funktionen und Verknüpfungen erweitert werden. Sein Potenzial stecke darin, nonverbale Kommunikation weiter zu ergründen und möglicherweise verständlicher zu machen. (pte)