Organisationsprogrammierer liegen vorn, aber:

Belastbarkeit neben Fachwissen wichtig

21.07.1989

MÜNCHEN (CW) - Die "Fabrik der Zukunft bietet nach wie vor die meisten DV-Arbeitsplätze an. Und: Die gefragtesten DV-Berufe sind Organisationsprogrammierer und Vertriebsbeauftragter. So lautet das Fazit einer Studie des Münchener Control Data Institutes, die auf Stellenanzeigen in den überregionalen Tageszeitungen basiert.

Der Trend in den Zeitungsinseraten ist klar erkennbar: Seit 1987 werden DV-Berufe immer häufiger verlangt. Auffallend ist, daß hinter einem Drittel aller DV-Stellenanzeigen ein Arbeitsplatz in der Fertigungsindustrie steht. Für das Computer Integrated Manufacturing, kurz CIM, werden - wie im Vorjahr - die meisten DV-Mitarbeiter benötigt. An zweiter Stelle liegen heuer erstmals die "nichtöffentlichen Dienstleister" wie Reiseveranstalter, Schulungsunternehmen oder Speditionen.

Mit rund 17 Prozent haben sie die Vorjahreszweiten, die Softwarehäuser und Unternehmensberatungen, hinter sich gelassen. Bemerkenswert erscheint der Anstieg der Stellenangebote im Bereich des "öffentlichen Dienstes" sowie der Rückgang an offenen DV-Jobs bei den Banken, Versicherungen, Leasing- und Kreditunternehmen. Die Vorreiter beim Technikeinsatz sind inzwischen offenbar mit qualifizierten Mitarbeitern besser versorgt als andere Unternehmen.

Einen Aufwärtstrend hat die CDI-Auswertung auch bei den "DV-Randberufen" zu Tage gebracht. DV-Fähigkeiten und Fertigkeiten dieser Gruppe beziehen sich vor allem auf den Einsatz von Standardsoftware. Den "DV-Kernberufen" gelten 1989 - wie im Vorjahr auch - rund ein Drittel aller Stellenangebote. An der Spitze der "Top Ten" der Computerberufe hat sich wenig verändert: Auf dem ersten Platz liegt mit dem Organisationsprogrammierer ein "Allround-Berufsbild". Große Nachfrage besteht auch nach Vertriebsbeauftragen mit DV-Kenntnissen.

In zunehmendem Maße werden von den DV-Profis neben Fachwissen auch "Schlüsselqualifikationen" gefordert. Die Arbeitgeber messen persönlichkeitsgebundenen Eigenschaften eine immer stärkere Bedeutung zu. Besonders gefragt sind Belastbarkeit, Engagement, Organisationstalent und Teamgeist. Fachidioten haben wohl keine Chance mehr.