Callpath und Directtalk überarbeitet

Beim Call-Center setzt IBM auf Plattformvielfalt

16.05.1997

Mit der Version 2.1 geht die IBM-Division Customer Relationship Solu- tion Group auf die Suche nach großen Anwendern, deren Geschäftserfolg eng mit telefonischen Dienstleistungen korreliert. Die potentielle Kundenschar wurde erweitert, indem nun auch Windows-NT-Plattformen auf der Server-Seite verwendbar sind. Bislang konnte die Software unter AIX und OS/2 betrieben werden. Client-seitig, so der Hersteller, lassen sich alle bedeutenden Betriebssysteme einsetzen.

Die Spannweite der Plattformen vergrößerten die Entwickler auch bei den TK-Geräten. Insgesamt unterstützen die Call-Center-Produkte nun 20 verschiedene TK-Nebenstellenanlagen, zu denen neuerdings auch Ericssons "MD110" sowie Mitels "SX-2000 Light" zählen. Außerdem erweiterten die IBM-Fachleute die Integration des europäischen Standards Computer Supported Telephony Application (CSTA).

Directtalk für die Unix-Plattform AIX ist nun auch auf weiteren RS/6000-Varianten lauffähig, nachdem das interaktive Antwortsystem entsprechend aufgebessert wurde. Außerdem läßt sich die Voice-Mail-Variante nun auch in Lotus Notes integrieren und verwendet den Internet-Standard für Sprachnachrichten Voice Protocol for Internet Messaging.

Die Integration der Telefon-Features mit der Datenverarbeitung ist künftig auch mittels der von Sun, Lucent, Nortel, Intel und IBM entwickelten Schnittstelle Java Telephony Application Programming Interface (JTAPI) möglich. Callpath enthält eine entsprechende Entwicklungsumgebung. Für Kunden und Geschäftspartner lassen sich somit individuelle und auf Objekttechnik basierende Applikationen erstellen, die in Unix- und Windows-Umgebung ebenso einsetzbar sind wie auf Java-basierten Network Computern (NCs).

Bei der Überarbeitung der Funktionalität konzentrierte sich IBM auf die betriebsübergreifende Einsatzmöglichkeit des Produkts. Eingehende Anrufe lassen sich etwa bei Überlast zu einer entfernten TK-Niederlassung weiterreichen. Die verbundenen Call-Center können dabei wie ein großes virtuelles Gebilde behandelt werden. Außerdem können Anrufer aufgrund der Routing-Verfahren automatisch mit dem qualifiziertesten Agenten verbunden werden.