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Bei T-Mobile kostet das iPhone 399 Euro

19.09.2007
Wie bereits im Vorfeld spekuliert wird die Telekom-Tochter T-Mobile das Apple-Smartphone "iPhone" in Deutschland exklusiv vermarkten. Das Gerät kostet hierzulande mit Zweijahresvertrag knapp 400 Euro, über die Tarife hielt sich T-Mobile noch bedeckt.

Die Deutsche Telekom hat die exklusiven Vermarktungsrechte für das Apple-Handy iPhone erhalten. Das neue Mobiltelefon komme ab dem 9. November in den Handel und koste in Verbindung mit einem T-Mobile-Vertrag 399 Euro, teilten die beiden Unternehmen am Mittwoch in Berlin mit. Die Telekom-Mobilfunktochter T-Mobile soll zudem unter anderem die Vertriebsrechte für die Länder Österreich und die Niederlande erhalten.

Der Telekom kommt damit eine wichtige Rolle bei der Markteinführung des Apple-Handys zu. Der US-Konzern will laut Angaben aus Branchenkreisen im Schlussquartal europaweit eine Million Mobiltelefone absetzen. In Großbritannien kooperiert Apple bereits mit O2 (Telefonica) und in Frankreich mit Orange (Vodafone). Bislang ist das Apple-Mobiltelefon nur in den Vereinigten Staaten erhältlich, wo Apple und sein Netzpartner AT&T seit dem Verkaufsstart Ende Juni bereits mehr als eine Million Geräte verkauft haben - seit kurzem für 399 Dollar statt anfangs 599 Dollar.

Auch T-Mobile muss das iPhone unsubventioniert verkaufen und die Nutzerumsätze mit Apple teilen.
Auch T-Mobile muss das iPhone unsubventioniert verkaufen und die Nutzerumsätze mit Apple teilen.
Foto: Apple

Die Telekom verzichtet erstmals bei der Kundengewinnung auf Subventionen, die sich bei einigen Handy-Modellen auf einige hundert Euro summieren. Allerdings muss der Bonner Konzern den Apple an den mit dem iPhone erzielten monatlichen Umsätzen beteiligen. Experten erwarten, dass sich das Geschäft trotzdem rechnet, da sich am Beispiel USA gezeigt hat, dass die iPhone-Nutzer mehr Umsatz abwerfen. Zu den Tarifen machte die Telekom zunächst keine Angaben. "Diese werden kurz vor dem Start im November bekannt gegeben", sagte T-Mobile-Chef Hamid Akhavan. Auch zur Umsatzerwartung hielt sich die Telekom bedeckt.

Martin Müller, Geschäftsführer des populären Internet-Vergleichsdienstes "teltarif.de", findet das iPhone in Deutschland ganz schön teuer. "T-Mobile hat sich den Einstieg in den Vertrieb des iPhones teuer erkauft. Das Handy wird zu einem vergleichsweise hohen Preis angeboten, obwohl ein 24-Monatsvertrag mit erheblichen Folgekosten pro Monat Pflicht ist. Dadurch addieren sich Kaufpreis und Mindestnutzungskosten über 24 Monate auf mindestens 1.000 Euro - für viele Verbraucher ein zu teurer Spaß", sagt der Experte.

Trotz der hohen Erwartungen an das iPhone weist das Gerät noch Lücken auf. So unterstützt das Handy nur den 2,5G-Mobilfunkstandard EDGE, der deutlich langsamer als UMTS oder gar HSDPA ist. Das Herunterladen von Musik über das Mobilfunknetz auf das iPhone ist damit nicht möglich. Apple-Chef Steve Jobs begründete den Verzicht auf die schnellen Datendienste mit dem hohen Energieverbrauch. Erst im kommenden Jahr will der US-Konzern ein UMTS-taugliches iPhone auf den Markt bringen. (dpa/tc)