Bei Google laufen alle Fäden zusammen

12.05.2003
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.

Die Suchmaschine würde sich also nicht darauf beschränken, Verweise auf Web-Seiten zu liefern, sondern Dokumente mit eigenem Nutzwert komponieren. Als Beispiele wurden Informationen aus Wetterdiensten oder Gelben Seiten genannt. Diese Pläne bestätigen die Einschätzung von Beobachtern, dass bei Yahoo der redaktionell betreute Web-Katalog in den Hintergrund treten wird. Aufgrund der Fortschritte Content-bezogener Techniken geraten manuell erzeugte Verzeichnisse zunehmend ins Hintertreffen. Konkurrenzfähigkeit verspricht hier höchstens ein Open-Source-Modell, wie es von Open Directory Project (DMOZ) unter Beteiligung von über 50.000 freiwilligen Redakteuren praktiziert wird.

Der englischsprachige Dienst von Google betreibt eine Betaversion des geplanten News-Dienstes, der sein Nachrichtenportal laufend aus 4500 Datenquellen speist. Mit zunehmender Fähigkeit, Dokumente maschinell kategorisieren zu können, könnten solche Services in Zukunft für jeden Benutzer persönlich angepasste Angebote zusammenstellen. Diesem Ansinnen kommen immer mehr News-Sites entgegen, indem sie ihre Inhalte über den XML-basierenden Syndication-Standard RSS beschreiben und so einer Auswertung besser zugänglich machen.

Die Value Web Broker kommen

In dieser Funktion nehmen Google und Yahoo die Position eines Value Web Brokers ein, wie sie von Petra Schubert, Dorian Selz und Patrick Haertsch in "Digital erfolgreich" beschrieben wird. Diese Funktion zeichnet sich dadurch aus, dass ein Broker sich die Rosinen aus bestehenden Wertschöpfungsketten pickt und dann als Wertvermittler auftritt.