Bei Google laufen alle Fäden zusammen

12.05.2003
Von 
Wolfgang Sommergut ist Betreiber der Online-Publikation WindowsPro.
Der Suchmaschinenbetreiber Google sammelt enormes Wissen über das Web und mausert sich zur wichtigsten Schaltstelle für den E-Commerce.

Der Markt für Suchdienste unterliegt einem rasanten Konzentrationsprozess. Insbesondere der Suchmaschinenbetreiber Google sammelt enormes Wissen über das Web und mausert sich zur wichtigsten Schaltstelle für den E-Commerce.

Suchdienste sind für die Nutzung des Internets längst unverzichtbar geworden, die Orientierung in den gigantischen Informationsmengen des globalen Netzes wäre ohne sie nicht denkbar. Dem Nutzer erscheinen sie als relativ unauffällige Helferlein, die sich auf den ersten Blick nur optisch voneinander unterscheiden. Für Web-Surfer könnte es fast so aussehen, als habe sich seit den Pionierzeiten von Altavista, Excite oder Hotbot nicht viel getan - abgesehen davon, dass die meisten Anwender längst zu Google gewechselt haben. Aber auch sonst täuscht der Eindruck, dass es sich bei den Suchmaschinen um einen relativ langweiligen Infrastrukturdienst handelt.

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Dramatische Veränderungen zeichnen sich sowohl in den Geschäftsmodellen der Anbieter als auch in der Aufteilung des Marktes ab. Die Firmenübernahmen der letzten Monate lassen keinen Zweifel daran, dass bei Suchdiensten ein rasanter Konzentrationsprozess stattfindet. Aufgeschreckt durch die dominante Position von Google versuchen vor allem zwei Player, sich Anteile zu sichern. Overture Services Inc. schluckte innerhalb weniger Wochen die drei Unternehmen Altavista, Fast und Keylime Software. Das renommierte Internet-Portal Yahoo verleibte sich Ende letzten Jahres den Suchmaschinen-Spezialisten Inktomi ein.

Die Übernahmeserie hat neue Grenzziehungen zwischen den führenden Anbietern zur Folge. Mit dem Zukauf von Inktomi positioniert sich Yahoo als Konkurrent gegenüber dem bisherigen Partner Google und wird vermutlich bald auf dessen Leistungen verzichten. Gleichzeitig rief der Inktomi-Deal Microsoft auf den Plan, dessen Portal MSN bisher auf diesen Service baute. Der Softwareriese stellte die Entwicklung eigener Suchtechnologien in Aussicht, um von Yahoo unabhängig zu bleiben.