Technologischer Wandel

Bedarfssteuerung als neue Aufgabe der IT

04.09.2014
Von 
André Kiehne ist Sales Director Transformational Business IT Sales bei Dimension Data Germany.

Virtualisierung braucht Standardisierung

Für die IT-Verantwortlichen heißt das, dass die Planung zunehmend wichtiger wird als die Wartung. Virtualisierung wird heute in vielen Unternehmen schon genutzt - Kosteneinsparungen werden aber nicht realisiert, weil der Umstieg zu oft mit einer erhöhten Komplexität einhergeht und die Kompetenzen fehlen, diese zu beherrschen. Die Integration von verschiedenen Dienstleistungen und Tools sowie das Einbetten von Prozessen in bestehende Strukturen, produzieren einen administrativen Mehraufwand, der in höheren Kosten und der Fehlallokation von qualifizierten Ressourcen resultiert. Unternehmen müssen ihre Kräfte darauf konzentrieren, die Rechenzentrumsinfrastruktur zu standardisieren und das Management dieser gesamten Infrastruktur zu vereinfachen.

Ein geringer Grad an Standardisierung bedeutet, dass die IT "auf gut Glück" verschiedene Konfigurationen für unterschiedliche Systeme entwickelt, um sie in den laufenden Betrieb zu integrieren. Damit ist eine zielgerichtete Virtualisierung nicht möglich, was wiederum die Kosten für die Aufrechterhaltung des Status Quo erhöht. Und in diese fließt heute der größte Teil des IT-Budgets. Weitere Probleme einer solchen Flickenlösung: nicht erfüllte Service-Level-Agreements und erhöhte Ausfallwahrscheinlichkeiten.

Next-Generation-Rechenzentrum

Oftmals ist zudem die Infrastruktur in Rechenzentren veraltet, während der Workload und die Datenmenge in nicht zu prognostizierendem Maße steigen. Dazu kommen die Fragen nach Energieversorgung und Kühlung sowie der Umstand, dass das vorhandene Netzwerk oftmals ungeeignet ist, mit der steigenden Anzahl von Mobilen Endgeräten, modernen Applikationen, steigendem Speicherbedarf und der Analyse der großen Datenmengen mitzuhalten.

Veraltete Rechenzentrumsstrukturen treiben die Kosten für Virtualisierungslösungen in die Höhe.
Veraltete Rechenzentrumsstrukturen treiben die Kosten für Virtualisierungslösungen in die Höhe.
Foto: svedoliver - Fotolia.com

Dennoch: Die Bedeutung von Unternehmensdaten wächst zusehends. Ihre Überführung in Cloud-Modelle geschieht auf Grund von Sicherheitsbedenken aber nur langsam. Gleichzeitig steigt der Bedarf, Speicherkapazitäten von externen Dienstleistern managen zu lassen und Back-up-Systeme ebenfalls extern zu nutzen - je mehr, umso größer die zu verarbeitenden Datenmengen werden. Bei derartigen Lösungen ist es möglich, Cloud-Lösungen für zusätzliche Kapazitäten oder das Back-up einzuführen, und so das eigene Rechenzentrum zu entlasten.

Laut International Data Corporation (IDC)wünschen sich ohnehin 82 Prozent der Kunden, die ihre Umgebung erfolgreich virtualisiert haben, einen Partner, der diese Abläufe managt und in die Cloud überführt. Das gilt sowohl für Rechner- als auch für Speicherkapazitäten und nicht zuletzt für das Netzwerk, das den höheren Anforderungen gerecht werden muss, die mit Virtualisierung und Mobilität einhergehen.

Um den Herausforderungen an die Next-Generation-IT gerecht zu werden, spielt die Dokumentation operativer Best-Practice-Beispiele eine Schlüsselrolle, da die Abhängigkeit von optimierten Prozessen und klaren Schemata steigt. IT-Mitarbeiter müssen zunehmend Prozesse steuern, anstatt sich auf das Management von Technik zu konzentrieren. Maßgeblich ist dabei, dass die Ablaufumgebung immer mit Blick auf die vorhandene Infrastruktur optimiert und hinreichend automatisiert wird. (bw)