Mit dem Einsatz der Datenverarbeitung gewannen drei gemeinsam operierende Unternehmen Zeit:

Bearbeitung der Aufträge nur noch Minutensache

14.08.1981

KÖLN/FRECHEN (pi) - Mit Food- und Non-Food-Artikeln beliefern die seit 1978 zusammenarbeitenden Rewe-Zentral AG, Köln, die Distrans Distribution und Speditions GmbH, Frechen, und die Pinaud-Wieger GmbH, Köln, Groß- und Einzelhandelsbetriebe. Innerhalb eines halben Jahres erweiterte sich das Lagergeschäft so erheblich, daß im Juli 1979 beschlossen wurde, auf elektronische Datenverarbeitung umzustellen.

Durch die starke Expansion des Lagergeschäfts war abzusehen, daß die manuelle Aufbereitung von Bestandskarteien, Ein- und Auslagerungsmeldungen, Monatsbestandsübersichten, Ermittlung des Warenwertes für Versicherungen sowie die Lagerumschlagsgeschwindigkeit, die Lagergeldabrechnungen, Beförderungsaufträge, Borderos und Frachtabrechnungen nicht mehr ohne zusätzlichen Personalaufwand durchgeführt werden können.

Planungsgespräche erbrachten umfangreiche Anforderungen:

- jederzeitige Auskunftsbereitschaft zur Bestandssituation,

- geplante Ausweitung des Sortiments,

- tägliche Bestandsübersicht mit Einstandswerten,

- statistische Auswertungen,

- schnellerer und lückenloser Informationsfluß,

- genormte Beförderungsaufträge (genügend Exemplare),

- alternative warenspezifische Lagergeldabrechnung .

Im Oktober 1979 begann die Überarbeitung des im Menü-Prinzips aufgebauten Konzepts, unterteilt in Erfassen und Pflege von Kunden- und Artikeldatei sowie Beförderungsaufträge. Einer vierstelligen Ziffer der Kundendatei werden Firmenbezeichnung und Anschrift für Empfänger und Frachtführer zugeordnet. Sie bilden die Basis für die Kundenliste. In der Artikeldatei bildet eine sechsstellige Ziffer Artikel-Nummer, Warenbezeichnung, firmeninterne und warenspezifische Daten.

Drucken per Paßwort

Sie bildet die Grundlage für ,Bestandsliste", "Bewegungsliste" und "Zugangsliste". Für die Beförderungsaufträge werden unter einer fünfstelligen Ziffer Daten nach Vorgabe des Versenders aus den genannten Dateien zu den versendenden Artikeln als Basis für "Beförderungsaufträge" eingegeben.

Um Druckvorgänge auszulösen bedarf es der Paßwort-ldentifikation der autorisierten Mitarbeiter. Seit Ende Januar 1980 ist ein MDS 21/40-System mit Drucker und Bildschirm-Arbeitsplatz installiert. Im Februar erfolgte die Einweisung der Lager-Disponenten in die Dienstprogramme. Die Einweisung in das Anwenderprogramm lief seit Oktober 1979 parallel zur Programmierung.

Die Kundendaten wurden eingegeben - dann folgten die Artikelstammdaten. Hier wurde erstmals klar, wieviel Daten mehr als bisher berücksichtigt werden mußten und in Zukunft zur Verfügung stehen würden! Die Ermittlung und Komplettierung der "nachzuliefernden" Daten nahm zirka drei Wochen in Anspruch. Neu ankommende Artikel werden sofort komplett erfaßt, wobei ein Teil der Angaben vom Einlagerer vorgegeben wird und der Rest vom Lagerhalter bei der Warenannahme ergänzt wird.

Die Aufbereitung der vom Versender eingegangenen Versandaufträge ist jetzt nur noch "Minutensache" gegenüber der manuellen Auftragsschreibung mit entsprechender Karteiführung, da durch die Dateneingabe für die Beförderungsaufträge sofort der Bestand entsprechend aktualisiert wird. Die hier gewonnene Zeit kommt dem Lager zum Kommissionieren und Kontrollieren, zugute.

Die Disposition der abholenden Fahrzeuge ist genauer geworden; Gewichte, Maße und Paletteneinheiten werden ausgedruckt. Dadurch gibt es Teilverladungen nur noch in Ausnahmefällen, zum Beispiel durch hinzukommende Terminaufträge, die vorgezogen werden müssen. Mit der wesentlich verkürzten Dispositionszeit können die Verkaufsaktivitäten seitens des Versenders flexibler gestaltet werden.

Das System brachte "seine eigene Ordnung" mit: Wo bisher schon mal auf Angaben verzichtet werden konnte oder improvisiert wurde, reagiert der Computer mit Texten auf dem Bildschirm wie "Lager-Nummer schon vergeben", "Abgabemenge größer als Bestand" oder "Bestand nicht bekannt".

Im Februar 1980 wurde noch parallel gearbeitet: Manuell geführte Karteikarten und EDV-Bestandslisten wurden zum Monatsabschluß verglichen, die Abweichungen überprüft. Die beteiligten Unternehmen beschlossen aufgrund der gesammelten Erfahrungen, das DV-Projekt auszudehnen. Im Laufe des Jahres 1981 ist vorgesehen, die Arbeitsgebiete Borderosschreibung, optimale Frachtkostenermittlung und Dispositiven Warenbestand (Verkauf) zu übernehmen.