Bea Weblogic besser im Griff

13.12.2004
Release 9.0 des Applikations-Servers soll tägliche Arbeiten automatisieren.

Java-Spezialist Bea Systems stellt diese Woche das Beta-Release von Weblogic 9.0 bereit (http://www.bea.com/diablo/index.html). Der unter dem Codenamen "Diablo" entwickelte Applikations-Server verwendet die Spezifikationen 1.4 der Java 2 Enterprise Edition (J2EE) sowie neue Web-Services-Standards wie "WS-Reliable Messaging". Hinzu kommt eine leistungsfähigere Implementierung des Java Message Service (JMS), die zur Entwicklung und zum Aufbau von Java-Anwendungen mit asynchroner Kommunikation dient. Die offizielle Freigabe von Version 9 ist für den Sommer 2005 geplant.

Die Neuerungen zielen auf eine ausgefeiltere und stärker automatisierte Verwaltung des Servers ab, die angesichts wachsender Installationen mit bis zu mehreren hundert Server-Instanzen für Kunden offenbar zum Problem wird. Dementsprechend sollen die Features Administratoren von Routineaufgaben befreien und einen ununterbrochenen Betrieb garantieren. Damit rüstet Bea sich fürs "Utility Computing" in großen Server-Farmen, erläutert Wolfgang Weigend, Principal System Engineer bei Bea.

Künftig kann der Einsatz (Deployment) von Weblogic-Servern per "Side-by-Side"-Implementierung erfolgen. Damit lassen sich erstmals Server mit unterschiedlichen Release-Ständen (Service Packs, Change Requests, Patches) im Rechnerverbund betreiben. "Kunden müssen kein Upgrade mehr machen, wenn ihr Server stabil läuft", sagte Weigend. Zudem führt Bea eine standardisierte Installationsmethode ein, die auf der Java-Spezifikation "JSR 88" basiert und Anpassungen ohne ein Öffnen von EAR-Files erlaubt. Erweiterte Funktionen für ein Redeployment von J2EE-Anwendungen sollen beispielsweise den Aufbau redundanter Server-Cluster erübrigen.

Für die leichtere Server-Konfiguration und das Change-Management bietet Version 9.0 eine neue personalisierbare Administrationskonsole. Wer Server-Kommandos lieber über Skripte eingibt, kann parallel das Werkzeug "Weblogic Scripting Tool" verwenden. Es ersetzt die bisherige "Weblogic Shell" und verwendet die Java-Skriptsprache "Jython". Weitere Wartungs-Features sollen grundsätzlich mehr Anpassungen am Server während des Betriebs zulassen oder helfen, Änderungen an der Konfiguration zu überwachen und zu verwalten, wobei sich Konfigurationsinformationen als XML Schema bearbeiten lassen. Schließlich hilft das "Weblogic Diagnostic Framework" Server-Daten sammeln (Logs) und analysieren etwa, um die Ressourcenauslastung zu messen. Bisher mussten Anwender hierfür Tools von Drittherstellern über die Konsole einbinden. (as)