Weichen für Breitband-Kommunikation gestellt

BBN rüstet Vermittlungsknoten mit Frame-Relay-Interface aus

22.11.1991

ESCHBORN (CW) - Die BBN Deutschland GmbH hat Verbesserungen ihres Paketvermittlungsknotens "T/300" sowie Details ihres neuen Breitband-Konzepts angekündigt und darüber hinaus mit "T/10" das erste System einer neuen Familie von Integrated Access Devices vorgestellt.

Wesentlichste Neuerung des Paketvermittlungsknotens T/300 ist eine Frame-Relay-Schnittstelle, die laut BBN den Datendurchsatz erhöht und Betriebskosten senkt. Das Interface ersetzt die üblichen Mehrfach-Übertragungskanäle bei langsamerem Datenverkehr durch eine leistungsfähigere Leitung und reduziert dadurch die Zahl der benötigten Schnittstellen. Außerdem gewährleistet der Knoten durch das von BBN entwickelte Dynamic-Adaptive-Routing-Protokoll, das auf Frame Relay abgestimmt wurde, die Integration des X.25-Verkehrs auch in Hochgeschwindigkeitsnetzen.

Ein weiteres Merkmal des T/300 ist eine High-Speed/High-Fan-Out-Leitungskarte, die Host- und Trunk-Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 2,048 Mbit/s realisiert. Die erhöhte Ausgangsleistung erlaubt dem Knoten, mehrere X.25-Devices zur Datenübertragung zu unterstützen. Ferner sollen laut Hersteller die implementierten Algorithmen Engpässe im Netz vermeiden und Diagnoseprogramme, die im Rechner gestartet werden können, Fehler im Knoten lokalisieren. Diese Routinen sind entweder lokal oder von einem Network Operations Center aus durchführbar. Der Vermittlungsrechner ist ab Dezember 1991 in Deutschland erhältlich.

Als Bestandteil des Migrationskonzeptes von Paketvermittlungssystemen zu integrierten Breitband-Netzen bezeichnet BBN den T/10. Der Lowend-Vermittlungsknoten, das erste System einer neuen Serie von integrierten Zugangsgeräten der BBN, wurde speziell für kleinere Unternehmenseinheiten und Unternehmen entwickelt.

Mit dem Gerät sollen die in X.25-Netzen getätigten Investitionen geschätzt werden. Gleichzeitig soll der Anwender sowohl klassische X.25-Backbones als auch übergreifende auf Routern basierende Internetworks nutzen können.

Die Weichen für die Breitband-Kommunikation hat BBN ebenfalls schon gestellt. Laut Geschäftsführer Eberhard Holler entwickelt das Unternehmen derzeit einen Breitband-Vermittlungsknoten für private und öffentliche Netze auf der Basis der Cell-Relay-Technik. Dieses Verfahren arbeitet mit kleinen Paketen fester Größe, sogenannten Zellen. Unterstützt werden Übertragungsraten bis zu 55 Mbit/s sowie Frame Relay, LAN-Verbundsysteme und transparente Bit-Übertragungen.

Darüber hinaus soll der Knoten mit dem Concurrent-Switching-Verfahren arbeiten, einer Vermittlungsmatrix, die jede Leitungskarte mit 160 Mbit/s-Pfaden verbindet. Der Vorteil: Diese Architektur ermöglicht laut BBN einen flexiblen Mix von Zugriffsgeschwindigkeiten, sie ist skalierbar und erhält bei einem Ausbau des Netzes die Bandbreite pro Benutzer. Außerdem werden existierende Interface-Standards wie Frame Relay, FDDI, Ethernet, Token Ring und ATM realisiert und mit SNMP ein Netzwerk-Management-Protokoll auf Industriebasis inplementiert.