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7 Euro pro Monat

BBC öffnet iPlayer für Westeuropa

15.06.2011
Von pte pte
Die britische Rundfunkanstalt BBC will ihren populären Video-on-Demand-Service "iPlayer" künftig auch in anderen Ländern Westeuropas zur Verfügung stellen.

Wie Jana Bennett, President of Worldwide Networks bei der BBC-Tochter BBC Worldwide, kürzlich auf dem Branchenevent Banff World Television Festival wissen ließ, könnte der Dienst schon bald auch für Nutzer außerhalb Großbritanniens geöffnet werden. Um die verschiedenen TV-Shows, Filme und Serien des Senders abrufen zu können, müssen Interessierte allerdings über ein iPad verfügen und eine monatliche Gebühr von sechs Pfund (rund sieben Euro) entrichten.

"Die westeuropäische Initiative ist für uns in erster Linie ein Test, bevor der iPlayer weltweit vermarktet wird", erklärt Bennett gegenüber dem "Guardian". Dass die BBC-Leitung in Bezug auf ihren Online-Videoservice eine stark ausgeprägte Internationalisierungsstrategie verfolgt, ist bereits seit geraumer Zeit kein Geheimnis mehr. Nun wurden die entsprechenden Pläne auch offiziell bestätigt. Wann genau der BBC-Service tatsächlich auch in anderen europäischen Ländern verfügbar sein wird, steht Bennett zufolge aber bislang noch nicht fest.

Was das inhaltliche Angebot des internationalen iPlayers betrifft, wird es aber einige grundlegende Änderungen gegenüber dem britischen Original geben. So soll die geplante Version für Westeuropa im Gegensatz zur ursprünglichen Variante neben aktuellen TV-Inhalten auch mit Material aus dem reichhaltigen Archivschatz der BBC aufwarten. Die genrespezifische Angebotspalette reicht dabei von Musik über Comedy bis hin zu Dokumentationen und Naturgeschichte.

"In Ländern, in denen das gesamte Fernsehangebot der BBC nicht verfügbar ist, kann man nicht einfach auf das britische Modell zur zeitversetzten Nutzung zurückgreifen", betont Bennett. Um mit dem geplanten gebührenfinanzierten Geschäftsmodell auch außerhalb Großbritanniens eine breite Nutzerschaft anziehen zu können, sollten über den internationalen iPlayer stattdessen die "erfolgreichsten Formate der letzten 60 Jahre" abrufbar sein, so die Managerin.

Mit der angekündigten Öffnung des eigenen Online-Angebots will die BBC vor allem eine neue Einnahmequelle erschließen und seine globale Position im heiß umkämpften Online-Videogeschäft festigen. In Großbritannien ist der On-Demand-Service der Rundfunkanstalt mittlerweile einer der gefragtesten Internetdienste überhaupt. Allein im Oktober des vergangenen Jahres verzeichnete die entsprechende Webseite mehr als 139 Millionen Requests - das sind mehr als auf der bekannten US-Streaming-Seite Hulu. (pte)