BBC-Mitarbeiter protestieren gegen Offshoring-Pläne

29.01.2007
Die Belegschaft streikt, weil der Provider Teile der Verwaltung nach Indien verlagern will.

Die Belegschaft der Lizenzabteilung in der Fernsehzentrale des britischen Rundfunksenders BBC in Bristol will sich gegen die Offshoring-Pläne des Dienstleisters Capita Group zur Wehr setzen. Nach Angaben der Mediengewerkschaft Communication Workers Union (CWU) werden heute124 Mitarbeiter in einen Streik treten.

Hintergrund des Protests ist Capitas Entscheidung, Teile der Lizenzgebührenverwaltung, die der BPO-Provider (Business Process Outsourcing) für die BBC erbringt, nach Mumbai zu verlagern. "Capita weigert sich, den Mitarbeitern langfristige Job-Garantien zu geben. Daher bleibt uns keine andere Wahl, als zu streiken", erklärte ein CWU-Sprecher.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Gewerkschaften gegen die Outsourcing-Pläne der BBC zur Wehr setzen. Auch im Sommer 2004 hatten sie versucht, einen Mega-Deal mit Siemens Business Services (SBS, heute SIS) zu verhindern (siehe auch "SBS unterzeichnet Milliarden-Deal mit der BBC"). Ebenfalls massive Proteste erntete der Beschluss der Rundfunkanstalt im vergangenen Oktober, Teile des Finanz- und Buchaltungswesens an den britischen BPO-Anbieter Xansa zu vergeben: Der Großteil dieses Projekts wird in Xansas Service-Center im indischen Chennai erbracht. (sp)