Blade-Architektur

Baywa macht SAP Beine

11.05.2011
Von 
Ariane Rüdiger ist freie Autorin und lebt in München.
Goodbye Mainframe, hello Blades. So lässt sich die Strategie der Baywa zusammenfassen. Der Umbau der IT-Landschaft spart unter anderem Wartungsaufwand.
Foto: Baywa

Als IT-Dienstleister des Handels-, Dienstleistungs- und seit Kurzem auch Energiekonzerns BayWa AG aus München betreut die RI Solution GmbH die gesamte DV-Infrastruktur des Mutterkonzerns. Auch die rund 900 Vertriebsstandorte, vorwiegend aus dem genossenschaftlichen Bereich und dem Agrarhandel, beziehen ihre IT-Dienstleistungen von RI Solution. Das bringt viel Verantwortung mit sich: Wenn die IT-Systeme im zentralen Rechenzentrum stehen, können auch die Vertriebsstellen nicht mehr arbeiten, beispielsweise keine Rechnungen mehr schreiben.

Die Arbeit wird von den 200 Mitarbeitern des IT-Dienstleisters weitgehend selbst erledigt. "Unser Mutterunternehmen verändert sich so dynamisch, dass für uns Outsourcing im Grunde nicht infrage kommt"; erläutert Hans-Gunter Weber, Leiter Infrastruktur, RI Solution GmbH.

Im Jahr 2008 musste Weber schwerwiegende Entscheidungen treffen. RI Solution hatte sich zur Standardisierung der Softwarelandschaft mithilfe einer SAP-ERP-Lösung entschlossen. Um diese SAP-Infrastruktur herum entstanden im Lauf der Zeit weitere 290 Anwendungen, die an SAP angebunden sind, so Weber.

Nun galt es, für die gesamte Softwarelandschaft eine passende Infrastruktur zu finden. Nach Vorstudien wurde das Projekt noch im selben Jahr ausgeschrieben - unabhängig von bestimmten Technologien. Stattdessen definierte RI Solution den geschäftlichen Bedarf, die nötigen Anwendungen und schließlich die Qualitätsansprüche in Form von SLAs.

Auch das angenommene Wachstum der IT gehörte zur Ausschreibung. Denn Ziel war eine Infrastruktur mit einer Reichweite bis mindestens 2014. Bis dahin sollten Leistung und Kapazität um mehr als 80 Prozent steigen - von 160.000 auf mindestens 275.000 Saps (SAP Application Performance Standard). Diese Messeinheit für die Verarbeitungsleistung bezeichnet jeweils 2.400 SAP-Transaktionen oder gleichwertige Leistungen.