Seit 1989 basteln Steuerbehörden und Entwickler an einem IT-System, das die Bearbeitung und Verwaltung der Steuern bundesweit auf eine gemeinsame Basis stellen soll. Doch mangelnde Abstimmung zwischen den 16 Bundesländern und dem Bundesfinanzministerium, unklare Kompetenzverteilung und der bürokratische Overhead machten alle Pläne zunichte. Verzögerungen und ein Kostenanstieg von 340 Millionen auf 1,4 Milliarden Mark waren die Folge.
Das will der bayerische Finanzminister Kurt Faltlhauser künftig nicht mehr mittragen. Er erklärte, Bayern werde sich an der im April dieses Jahres gegründeten Fiscus GmbH nicht beteiligen.
Bayern schlägt einen anderen Weg vor. Statt aufwändig ein komplett neues System zu entwickeln, sollte man besser auf einem bereits bestehenden Programm aufbauen. Die Verantwortlichen aus dem Freistaat wollen auf diesem Weg ihr "Unifa"-System ins Spiel bringen. Doch auch dieses hat seine Schattenseiten. Zwar haben die bayerischen Entwickler für 150 Millionen Mark die Oberfläche ihrer Steuerverwaltung aufpoliert. Doch darunter schlummert alte Assembler-Technik (ausführlicher Bericht Seite 8).