IT & Business Excellence

IT-Modernisierung

Bayerische Polizei ermittelt mit SAP HANA

23.09.2014
Von 
Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
Die Polizei Bayern führt künftig Ermittlungen, Vorgänge, Anzeigen und Aufgaben zentral auf einer IT-Plattform zusammen. Die Basis dafür bildet SAP-Software, die auf SAP HANA läuft.
Die Polizei Bayern wird mit Software und In-Memory-Technologie von SAP in Zukunft Daten und Analysen zu Straftaten zentral auf einer integrierten IT-Plattform verwalten und vernetzen.
Die Polizei Bayern wird mit Software und In-Memory-Technologie von SAP in Zukunft Daten und Analysen zu Straftaten zentral auf einer integrierten IT-Plattform verwalten und vernetzen.
Foto: Polizei Bayern

Die bayerischen Polizei ist mit mehr als 41.000 Beschäftigten einer der größten Polizeiverbände in der Bundesrepublik. Bislang bearbeitete die Behörde Ermittlungsfälle, Anzeigen und Verwaltungsvorgänge mit jeweils eigenen Softwarelösungen. Informationen lagen voneinander getrennt in Datensilos. Die Polizei Bayern will diese Arbeitsvorgänge in Zukunft effektiver durchführen und Daten und Analysen zu allen Straftaten zentral und integriert auf einer einzigen IT-Plattform verwalten und miteinander verknüpfen, die zusammen mit SAP entwickelt wird. Die Behörde wird dafür das Lösungspaket SAP Investigation Management for Public Sector und SAP HANA einführen, wie der Softwarekonzern offiziell mitteilte.

Alle Daten einer Ermittlung zusammenführen

Mit dem SAP-Projekt verknüpft die bayerische Polizei den Angaben nach im Wesentlichen folgende Zielsetzungen: Durch die Integration der Daten und Vorgänge und die landesweit zentrale Verwaltung sämtlicher Ermittlungsfälle sollen die Erkenntnisse und Ergebnisse der Polizeiarbeit wie auch die Prozesse und die Datenqualität signifikant verbessert werden. Da bei jedem Ermittlungsfall die Informationen zu Personen, Objekten, Tatorten und Ereignissen auf einer Plattform zusammengeführt werden, könnten in Zukunft Recherchen schneller durchgeführt und zugleich die Verbindungen und Muster zwischen einzelnen Informationen besser aufgedeckt werden. Dabei soll die In-Memory-Appliance den Polizisten, Ermittlern und Vorgesetzten Informationen und Analysen, die sie für ihre tägliche Arbeit benötigen, in Echtzeit liefern.

Zugleich müssen bei Ermittlungen die deutschen Datenschutzgesetze strikt eingehalten werden, damit die Persönlichkeitsrechte der beteiligten Personen - ob mutmaßliches Opfer, Tatverdächtiger oder Augenzeuge - geschützt sind. Der Zugriff auf die Akten wird durch ein Rechtemanagement geregelt, ebenso die sichere Weitergabe von Dokumenten an andere Behörden. Laut SAP soll aus dem Projekt, in dem auch Best Practices für eine durchgängige Verwaltung der Ermittlungsarbeit eingeführt werden, eine Modellplattform für Polizeibehörden auf der ganzen Welt hervorgehen.