Bayerische Polizei beginnt mit Daten- und Nachrichtensystem:Täter auf dem Bildschirm

19.12.1980

MÜNCHEN (gr) - Als erstes Land wird Bayern mit dem Einsatz des Daten und Nachrichtensystems Dispol beginnen. Dies erklärte der bayerische Innenminister Gerold Tandler anläßlich der Eröffnung des neuen Rechenzentrums im Polizeipräsidium München.

Das Münchener Rechenzentrum ist mit einer IBM 4331 Modell 1 ausgerüstet. Zehn Bildschirme sind in dem Präsidium installiert. Beabsichtigt ist nach Informationen des Innenministeriums die Täterfahndung, Strafanzeigen gegen unbekannte Täter, Sachfahndung, Kriminalstatistik sowie die Münchener Verfahren zur Ahndung von Verkehrswidrigkeiten auf den Computer zu übernehmen. Bisher wurden die genannten Bereiche auf Anlagen der Stadtverwaltung bearbeitet.

Das jetzt eröffnete Rechenzentrum ist nach Angaben Tandlers als Mosaikstein im landerübergreifenden Fahndungssystem Inpol und im Kommunikationssystem Dispol zu sehen. Erwartet werde, daß die bundesweit vorhandenen Kriminalakten EDV-technisch erfaßt werden. In allen 28 bayerischen Polizeidirektionen sollen Erfassungsgeräte installiert werden die gleichzeitig die Textverarbeitung übernehmen können. Das Dispol Netz werde ab 1981 das bestehende Datenübertragungsnetz mit dem polizeieigenen Fernschreibnetz zusammenfassen.