Bayer AG: Im Nervenzentrum eines Global Players

03.05.2001

So sucht der Konzern derzeit rund 50 Informatiker, die E-Commerce-Lösungen planen und realisieren sowie Portale für den Handel mit Chemie- und Pharmaprodukten aufbauen. Einen ähnlich hohen Bedarf haben die Leverkusener an SAP R/3- Experten. Sie sollen das weltweite Verbreiten der Standardsoftware im Bayer-Konzern organisieren. Davon erfasst sind nicht nur sämtliche Arbeitsgebiete des Unternehmens wie Gesundheit, Landwirtschaft, Polymere und Chemie, sondern auch die Servicebereiche Logistik, Rechnungswesen, Controlling, Human Ressources und die Anlagenbewirtschaftung. Bereits vor fünf Jahren hatte der Konzern damit begonnen, sämtliche Host-Systeme durch SAP abzulösen.

Geübt wird die internationale Zusammenarbeit: Für Berufseinsteiger, da ist sich IT-Manager Wolfgang Ahrens sicher, sei es eine beeindruckende Erfahrung, in bis zu 100 Mann starken Projektteams mitzuwirken, die international besetzt sind und sich überall auf der Welt zu Besprechungen treffen. „So lernen die Berufseinsteiger ganz schnell, wie ein international agierender Konzern funktioniert und wie komplex die alltäglichen Probleme und Aufgaben sind, die bewältigt werden müssen.“

Ein besonders interessanter Arbeitsplatz für Informatiker, Ingenieure sowie Naturwissenschaftler ist die Abteilung „Engineering and Mainteinance Systems“, wo zurzeit allerdings nur eine Hand voll Mitarbeiter gesucht wird. Auf dem Weg zur intelligenten Fabrik werden auch bei Bayer Arbeitsabläufe automatisiert und die notwendigen Informationen von Softwaresystemen zur Verfügung gestellt.

Wenn Ingenieure bei Bayer heute Produktionsanlagen planen, bauen oder betreiben, werden sie dabei von CAE- und CAD- Systemen unterstützt. Young Professionals für IT-Aufgaben lernen dort vorrangig, diese Systeme zu entwickeln und den individuellen Kundenbedürfnissen anzupassen. Die Kunden sind in diesem Fall die Bayer-Ingenieure. Diese erhalten über die Software-Tools Informationen darüber, was technisch möglich ist und was nicht, zum Beispiel, wenn Produktionsanlagen geplant werden müssen oder ein Ersatzteil wie etwa eine Pumpe auszubauen ist.

Bevorzugt stellt die Personalabteilung für diese Aufgaben frischgebackene Verfahrenstechniker, Maschinenbauer, Elektroingenieure, Technomathematiker und Chemiker ein. Gerne werden auch Berufserfahrene unter Vertrag genommen, denn die „sind näher an den Anwendungsfeldern dran“, berichtet Ahrens von seinen Erfahrungen bei Engineering and Mainteinance Systems.

Neue Mitarbeiter werden von ihren Teamkollegen sowie mit intensiven Schulungen angelernt. Eine typische Aufgabe ist es zum Beispiel, über das Internet herauszufinden, welche neuen Software-Tools es auf dem Markt gibt, diese den spezifischen Wünschen des Anlagenbauers anzupassen und über eine Hotline mögliche Fehlfunktionen zu korrigieren. Auch hier geht es darum, Standardlösungen für das global agierende Netzwerk zu finden, denn bei zu vielen unterschiedlichen Systemen gäbe es sonst für den Support doppelte und dreifache Arbeit.