Managewise 2.6 soll Netware Marktanteile sichern

Bay-Nortel, 3Com und Novell bauen Management-Suites aus

09.10.1998

Optivity NCS von Bay Networks enthält den "Net Architect" und den "Net Configurator". Das Produkt automatisiert die Replikation von Konfigurationsinformationen in heterogenen Netzen. Es erlaubt außerdem die automatische Überprüfung und Bestätigung der Netzkonfiguration und kann den gesamten Softwarebestand selbsttätig erfassen sowie verteilen.

Nach Meinung eines Analysten könnte Optivity NCS Anwendern einige Sorgen abnehmen, weil "die Konfiguration für den Endbenutzer am wichtigsten" ist. Das Produkt soll im Oktober auf den Markt kommen und mindestens 10 000 Dollar kosten. Optivity NCS 2.0 läuft unter den Betriebssystemen Windows 95, 98 und NT sowie Unix und ermöglicht die Web-basierende Konfiguration von Bay-Networks-Routern, -Switches und Cisco-Routern.

Ebenfalls auf die Benutzerfreundlichkeit des World Wide Web (WWW) setzt 3Coms Transcend Traffix Manager Version 2.0. Das Produkt dient hauptsächlich der auf dem Web basierenden Verkehrsüberwachung. Es läßt Agenten Remote-Monitoring-2- (RMON-2-)Statistiken sammeln und stellt die Informationen in Form von Web-Reports zur Verfügung.

Traffix Manager überwacht Web-Verkehr

Die Berichte können täglich, wöchentlich oder monatlich erstellt werden. Traffix Manager überwacht darüber hinaus den Web-Verkehr, um herauszufinden, welche Benutzer sich nicht an Regelungen über den Web-Gebrauch halten - also beispielsweise auf Sites surfen, die mit dem Geschäft nichts zu tun haben. Das Produkt kann Daten über mehr als 100000 Geräte in einer SQL-Datenbank speichern. Es kostet 8000 Dollar und wird ebenfalls ab Oktober dieses Jahres erhältlich sein.

Managewise 2.6 soll vor allem Novells Marktposition stärken. Mit neuen Features wie verbesserter Überwachung der Netware Directory Services (NDS), Verkehrsanalyse und Bestands-Management könnte das Produkt tatsächlich Kunden an Netware binden. Es unterstützt zudem das Simple Network Management Protocol (SNMP).

Die CW-Schwesterzeitung "Computerworld" fand einige Schwächen in dem Programm. Bemängelt wurde unter anderem das vergleichsweise komplexe Setup. Außerdem werden Datenbankeinträge für jedes System unter dem Namen des eingeloggten Benutzers registriert statt unter dem des Systems selbst. Bei Umzügen oder Workstations, die von verschiedenen Personen benutzt werden, kann das zu Schwierigkeiten führen. Ein weiteres Problem besteht darin, daß sich remote Workstations vom Administrator neu booten lassen, ohne das dem Benutzer mitzuteilen und ohne die Anwendungen vorher richtig zu schließen.