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Baut Google einen eigenen Web-Browser?

24.09.2004

Beobachter vermuten, dass der Suchmaschinenanbieter Google einen eigenen Web-Browser auf den Markt bringen will. Die Desktop-Software könnte als Frontend für die Suchdienste, den E-Mail-Service "Gmail" sowie die "Blogger"-Plattform dienen. Genährt werden die Spekulationen beispielsweise durch Googles Eintragung der Web-Adresse "gbrowser.com" sowie Patentanmelungen von Verfahren zum Übertragen von Online-Werbung auf Internet-fähige PCs, auf denen ein Browser läuft. Verdächtig sei ferner, dass Google in letzter Zeit einige Softwarespezialisten eingestellt hat, deren einschlägiges Know-how für Browser-Projekte geeignet ist. Darunter befinden sich vier Experten, die zuvor bei Microsoft im Entwicklerteam für den Internet Explorer beschäftigt waren.

Googles reges Interesse an Browser-Technik belege ferner, dass die seit kurzer Zeit börsennotierte Firma das Entwicklertreffen "Mozilla Developer Day" auf dem hauseigenen Campus veranstalten ließ. Das Open-Source-Projekt Mozilla Foundation entwickelt die Web-Browser "Mozilla", "Firefox" und "Camino". Mozilla wurde vom Browser-Pionier Netscape ins Leben gerufen, der mittlerweile zum Online-Dienst AOL gehört.

Sollte Google tatsächlich einen eigenen Browser anbieten, würde dies Microsoft auf den Plan rufen, denn die meisten Internet-Anwender nutzen bekanntlich die Web-Software der Redmonder - vor allem deshalb, weil sie mit Windows ausgeliefert wird. Diese Vormachtstellung will das Softwarehaus unbedingt behalten. Microsoft und Google konkurrieren bereits im Web, da auch die Gates-Company mit eigner Technik in das Suchmaschinengeschäft einsteigt.

Eine erste Duftmarke in Richtung Desktop setzte Google bereits mit "Google Deskbar", einer Software, die das Suchen über die Google-Site ohne Zuhilfenahme eines Browsers ermöglicht. (fn)