PCs sind ein Paradebeispiel an Understatement: Von Notebooks und Designerstücken wie Apples „Imac“ einmal abgesehen, lässt sich meist nur schwer erkennen, ob es sich um einen betagten 386er Rechner oder einen nagelneuen Multimedia-PC handelt. Da die meisten Computerkäufer primär darauf Wert legen, hochwertige Technik günstig zu erwerben, liefern die Hersteller seit mehr als zehn Jahren nahezu unveränderte Gehäuse im klassischen PC-grau oder -beige aus.
Foto: DCMM/www.case-gallery.de/ak
Seit einigen Jahren wächst jedoch die Zahl der überwiegend jungen User, die sich mit dem traurigen Einerlei nicht mehr zufrieden geben. Der Umbau von Computergehäusen, neudeutsch Case-Modding genannt, erfüllt dabei meist auch praktische Zwecke. Insbesondere Anhänger von PC-Spielen versuchen, durch Übertakten das Letzte aus ihrer CPU herauszuholen. Anschließend bewahren den Prozessor nur überdimensionierte Lüfter oder gar eine umfunktionierte Aquarienpumpe vor dem termischen K.O. Um entsprechende Details - etwa auf LAN-Parties - vorzuführen, ist mittlerweile der Einbau eines Fensters (Window) in die Seitenverkleidung sowie eine Innenbeleuchtung gang und gäbe. Zum Basis-Tuning gehört außerdem eine Airbrush-Lackierung oder ein Austausch der LEDs. Einige Vertreter der Szene schrecken auch vor den extremsten Umbauten nicht zurück. Resultat sind Exemplare mit Plüsch- oder Kunstrasenbezug, in manchen Fällen werden sogar Alukoffer oder
Bierkästen zweckentfremdet. Minimalisten basteln sich ein Gehäuse aus Lego-Steinen.