PDFs richtig aufbereiten

Barrierefreiheit für Menschen mit Sehbehinderungen

07.09.2010
Von Peter  Ganza

Anforderungen an das PDF-Tagging

Folgende fünf Maximen des PDF-Taggings sollen die Barrierefreiheit solcher Dokumente möglich machen.

  1. Lese-Reihenfolge
    Konzernabschlüsse oder Rechnungen werden nicht immer im üblichen links-nach-rechts-Format ausgegeben. Informationen wie Kontonummern, Mahnungen oder Diagramme können einen Screenreader beeinträchtigen. Entsprechende Abweichungen vom Standardformat sollten entsprechend aufbereitet sein.

  2. Kennzeichnung von alternativem Text
    Logos, Links oder auch Grafiken werden von Screenreadern nicht erkannt und oftmals fälschlicherweise als Aneinanderreihung von Buchstaben wiedergegeben. Um dem vorzubeugen, sollten diese Elemente bereits vorher gekennzeichnet werden, damit Sätze wie beispielsweise "weiterführende Informationen finden Sie unter folgendem Link" zu hören sind.

  3. Tabellen
    Tabellen stellen eine erhöhte Herausforderung für Screenreader dar. Sie können diese nicht lesen oder gar interpretieren. Um dem vorzubeugen, sollten Anwender Tabellen nicht nur in Zeilen und Spalten anordnen, sondern auch plausibel kennzeichnen, welche Inhalte in den horizontalen und welche in den vertikalen Spalten zu finden sind. Screenreader stehen dabei vor der Herausforderung, nicht nur bloße Wörter oder Zeichen wiederzugeben, sondern auch entsprechende Grafiken zu erläutern.

  4. Spracherkennung
    Tags sollten das PDF einer Sprache zuordnen, gegebenenfalls sogar einzelne Wörter (wie etwa Anglizismen) hervorheben, damit diese auch in der richtigen Ausgabesprache vom Screenreader wiedergegeben werden können. Die Ausgabe wird dadurch leichter verständlich und das Buchstabieren von Wörtern, die von Screenreadern nicht erkannt werden, entfällt.

  5. Benutzerfreundlichkeit
    Die Benutzerfreundlichkeit ist keine technische Notwendigkeit, aber sehr wichtig für den Umgang von blinden oder sehbeeinträchtigten Menschen mit Dokumenten. Im Idealfall könnten Websites entsprechende Instruktionen für den Umgang mit Screenreadern enthalten. So kann das Unternehmen sichergehen, dass die Dokumente von jedem sehbehinderten Menschen effizient genutzt werden können.