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Barrett: Digitale Unterhaltung ist gut für Verbraucher

07.01.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In Unterhaltung und Kommunikation hat nach Einschätzung von Intel-Chef Craig Barrett durch die zunehmende Digitalisierung ein dramatischer Wandel stattgefunden. Die Kluft zwischen Computertechnik und Unterhaltungselektronik sei inzwischen geschlossen, sagte der Chef des weltgrößten Chipherstellers auf der Consumer Electronics Show CES in Las Vegas. Die Konsumenten lernten immer mehr die Möglichkeit zu schätzen, digitale Inhalte wie Filme, Video, Bilder oder Spiele jederzeit und an jedem Ort zu nutzen. "Analog hat sich in digital verwandelt, und die Kommunikation wurde drahtlos."

Erst vor gut einem Jahr sei der erste Multimedia-PC für das digitale Zuhause vorgestellt worden, sagte Barrett. In diesem Jahr hätten bereits über zwanzig Anbieter solche Entertainment-PCs zur CES mitgebracht. Zuletzt hatten Intel und Microsoft im November eine Millionen Dollar schwere Werbekampagne für solche "Media-Center"-PCs gestartet. Vom Einzug der Computer in die Wohnzimmer verspricht sich der Halbleiterhersteller kräftige Wachstumschancen. Allein in den USA erwartet die Unterhaltungselektronik-Industrie einen Zuwachs von 11,6 Prozent. Im vergangenen Jahr hatte die Branche nach Angaben des Verbands CEA insgesamt über 115 Milliarden Dollar umgesetzt.

Neue Entwicklungen in der Chiptechnik auf Basis des Grundmaterials Silizium werden nach Meinung von Barrett auch weiterhin die Entwicklung neuer Geräte und Unterhaltungsformen vorantreiben. Für den wachsenden Bedarf an Rechen- und Speicherleistung werde Intel in diesem Jahr für Desktop-PCs sowie mobile Endgeräte neue Chips auf den Markt bringen, die dank mehrerer Prozessor-Kerne viele Funktionen und Arbeitsschritte gleichzeitig ausführen können.

Einer der wichtigsten Trends werde auch künftig die drahtlose Kommunikation sein, sagte der Intel-Chef. Die neue Übertragungstechnik Wimax werde dabei den derzeitigen Standard WiFi wegen ihrer erheblich größeren Leistungsfähigkeit bald überflügeln. Im Vergleich aktuellen WLAN--Hotspots, die eine Reichweite von rund 100 Metern haben, ermöglicht die neue Funktechnik mit der technischen Bezeichnung IEEE 802.16a eine Reichweite bis zu 50 Kilometern (und damit auch die Überbrückung der so genannten "letzten Meile"). "Wimax wird die Technik sein, die alle anderen Netzwerke in einer digitalen Wolke umschließt", prophezeite Barrett. (dpa/tc)