IT-Manager wetten

Bargeld schlägt Mobile Payment

03.02.2016
Von 


Christoph Lixenfeld, seit 25 Jahren Journalist und Autor, vorher hat er Publizistik, Romanistik, Politikwissenschaft und Geschichte studiert.

1994 gründete er mit drei Kollegen das Journalistenbüro druckreif in Hamburg, schrieb seitdem für die Süddeutsche Zeitung, den Spiegel, Focus, den Tagesspiegel, das Handelsblatt, die Wirtschaftswoche und viele andere.

Außerdem macht er Hörfunk, vor allem für DeutschlandRadio, und produziert TV-Beiträge, zum Beispiel für die ARD-Magazine Panorama und PlusMinus.

Inhaltlich geht es in seiner Arbeit häufig um die Themen Wirtschaft und IT, aber nicht nur. So beschäftigt er sich seit mehr als 15 Jahren auch mit unseren Sozialsystemen. 2008 erschien im Econ-Verlag sein Buch "Niemand muss ins Heim".

Christoph Lixenfeld schreibt aber nicht nur, sondern er setzt auch journalistische Produkte ganzheitlich um. Im Rahmen einer Kooperation zwischen Süddeutscher Zeitung und Computerwoche produzierte er so komplette Zeitungsbeilagen zu den Themen Internet und Web Economy inklusive Konzept, Themenplan, Autorenbriefing und Redaktion.

Die Kaufidee

Die Kaufidee, also der erste Teil des Prozesses, wird massiv durch Werbung beeinflusst. Deren Volumen wächst ständig, zuletzt vor allem auf mobilen Endgeräten. Mark Michaelis beruft sich hier auf eine Studie, derzufolge die Investitionen in mobile Werbung bereits in drei Jahren höher sein werden als die in Radio-, Print- und Plakatwerbung zusammen. Die Budgets für Werbung auf mobilen Endgeräten sollen demnach jährlich um 50 Prozent steigen.

Das Fernsehen ist Lichtjahre voraus

Diese Zahlen lassen sich aktuell tatsächlich belegen. Allerdings sollte man bei einer solchen Argumentation nicht nur die Steigerungsraten einzelner Segmente, sondern auch den Status quo der Verteilung betrachten (siehe Grafik). So entfallen auf mobile Werbung gegenwärtig gerade einmal ein Prozent der Bruttowerbeeinnahmen in Deutschland. Auf das Fernsehen, dieses unflexible, Response-unfähige Steinzeitmedium, dagegen 46 Prozent.

Der Weg ist also noch weit. Und möglicherweise auch steinig: Wenn Mobile Advertising die prognostizierten Steigerungsraten tatsächlich erreichen will, dann braucht es radikale konzeptionelle Veränderungen, da sind sich Experten einig. Die meisten gegenwärtig auf Smartphones ausgespielten Werbeformen stammen aus der Browser-Welt und wurden ursprünglich für große, breit angelegte PC-Bildschirme entwickelt.

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Foto: CIO.de

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Akzeptanz für mobile Werbung sinkt

Nach Ansicht von Christof Wittig, dem Gründer mehrerer Softwarefirmen im Umfeld von Mobile Advertising (unter anderem LiquidM), macht die fehlende mediengerechte Anpassung solche Werbung besonders nervig, "weil der Platz auf dem Bildschirm nun mal begrenzt ist". Am Anfang hätten die Marktteilnehmer dies mangels Alternativen akzeptiert, so Wittig, mittlerweile sinke diese Akzeptanz aber deutlich.

Menschen, die ihr Smartphone intensiv nutzen, wollen dort nicht mit Screen-füllenden Bannern behelligt werden, die blinken und bimmeln. Konsequent Alternativen dazu entwickelt haben Google und vor allem Facebook. Das Social Network zeigt anderen in der Branche, wohin die Reise in Sachen mobile Werbung geht.

Generell ist hier, wie bei allen anderen Themen aus diesem Bereich, der US-Markt wesentlich weiter und innovationsfreudiger. Werbeexperte Wittig: "Der deutsche Markt ist von den Werbeformaten her immer noch sehr rückständig, da herrscht viel Angst und wenig Akzeptanz neuer Formen. Ich würde sagen, dass Deutschland im Vergleich drei bis vier Jahre hinterher ist." Es könnte also knapp werden mit der flächen­deckenden Anbahnung von Kaufprozessen via Smartphone bis 2025.