Bodyscanner für Fußballfans

Barfuß bis zum Schal

12.12.2008
Von  und
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.
Mit "Nacktscannern" gegen gefährliche Fans? Wir haben uns beim letztwöchigen Bundesliga-Gipfel Bayern München gegen TSG Hoffenheim umgehört, was Nord- und Südkurve davon halten.

Nachdem die Flughafen-Tests der als "Nacktscanner" bekannt gewordenen Prüfgeräte Proteststürme auslösten, hörten wir einmal nach, wie es bei sportlichen Großereignissen mit einem möglichen Einsatz aussieht. Die Meinungen gehen weit auseinander.

Holger Huber: "So etwas geht zu arg in die Persönlichkeit."

Jennifer Budde und Agnes Krämer: "Gerade bei so einem Spiel wie heute lohnen sich terroristische Angriffe durchaus - wegen der erhöhten Medienaufmerksamkeit. Man weiß es nicht, es gibt immer Idioten. Deshalb: Wenn es der Sicherheit dient, finden wir Nacktscanner am Einlass okay. In der Sauna oder am Strand sieht man uns ja auch nackt."

Thorben Schrey: "Wenn man es am Flughafen nicht macht, braucht man es am Stadion erst recht nicht. Bei internationalen Veranstaltungen kann man darüber nachdenken, aber bei Bundesliga-Spielen wie heute doch nicht. Aber: Hoffentlich passiert heute Abend nichts, sonst müssen wir noch einmal revidieren."

Sandra Schrey: "Von Nacktscannern halte ich gar nichts. Das Rucksäcke-Kontrollieren und Abtasten nehme ich dafür gerne in Kauf."

Merle Langener: "Es ist am Stadion das Gleiche wie am Flughafen. Ein Eingriff in mein Privatleben. Hinein kommen die Fans alle - ob sie nun zehn oder 20 Minuten warten."

Lars Krämer: "Immerhin möglich, dass es Leute gibt, die die Scanner-Fotos dann ins Web stellen. Bei einem Spiel wie heute, wo zwei Vereine spielen, die gesittet miteinander umgehen, sollte allerdings nicht viel passieren."

Jürgen Flach: "Da sollten sie lieber erst einmal in Argentinien mit anfangen. Dort ist es ganz normal, dass man mit Schusswaffen und Messern ins Fußballstadion geht."

Philipp Ziegler: "165 Länder übertragen heute live im TV. Trotzdem glaube ich eher weniger, dass Terrorismus bei sportlichen Großereignissen eine wichtige Rolle spielt. Dennoch bin ich dafür, die Scanner hier aufzustellen."

Fritz Semper: "Bin total dagegen. Ich finde es übertrieben, wenn ich nicht einmal mehr zum Fußballspiel gehen kann, ohne durchleuchtet zu werden. Außerdem besteht die Gefahr, dass die das dann ins Internet stellen."