Teamwork nicht nur gut fürs Klima:

Bare Münze für Teamkoordination

04.07.1986

ERFTSTADT (pi) - Führungsqualität und Teamkoordination haben auf den ökonomischen Erfolg eines Unternehmens weit mehr Einfluß als allgemein angenommen wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Dr. Herbert E. Einsiedler, die im Rahmen von Planspielen am Universitätsseminar in Erftstadt erstellt wurde.

Etwa 200 Teamleiter wurden zunächst nach ihrer Einstellung zu Führung und Teamverhalten befragt. In den anschließenden Planspieletappen, die durch ökonomische Erfolgsparameter wie "Gewinn nach Steuern" markiert waren, schnitten jene Versuchsgruppen am besten ab, die auf gute Zusammenarbeit Wert legten und in denen Führungspersonen die Aufgabenbereiche koordinierten.

Als erfolgshindernd erwies sich hierarchisch-autoritäre Führung. Wurden Meinungsäußerungen unsachlich zurückgewiesen oder unterdrückt, übten die Teamteilnehmer in den folgenden Sitzungen kaum mehr Kritik. Dies führte dazu, daß Fehlentscheidungen viel zu spät oder gar nicht erkannt wurden.

Eine andere Planspielgruppe scheiterte, weil sie der Führungsfrage aus dem Weg ging. Die gemeinsam beschlossene Arbeitsaufteilung ermöglichte jedem Teammitglied die Entscheidungsfreiheit über den eigenen Bereich - zu einer Koordination der Ergebnisse kam es ohne Führung jedoch nicht.

Aus dieser Planspielreihe schließt Einsiedler, daß Führungs- und Teamqualität nicht nur klimatische Variablen im Unternehmen sind, sondern meßbaren Einfluß auf den ökonomischen Erfolg haben.