Barc-Test: Finanzplanungs-Tools

25.09.2002
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Hohen Anforderungen gerecht werden

Die Tools müssen die bevorzugte Methode der Planungserstellung (Top-down, Buttom-up, Gegenstrom) unterstützen, im Idealfall koordinieren sie direkt die Beteiligten. Darüber hi- naus sind verschiedene betriebswirtschaftliche Intrumente notwendig. Die Erfassung von Plandaten sollte einfach sein. Für die Präsentation und Analyse sind Navigationstechniken durch die Plansichten und grafische Funktionen erforderlich. Ein integriertes Berichtswesen ist Voraussetzung für eine (wünschenswerte) Analyse der späteren Abweichungen vom Plan samt Alarmfunktionen. Damit Reisen der Entscheider nicht zu Verzögerungen von Korrekturmaßnahmen führen, dürfte die Verwendbarkeit der Tools via Internet an Bedeutung gewinnen.

Nach diesen Ansprüchen hat Barc im Testlabor elf anspruchsvollere Planungsplattformen getestet und bewertet. Die Autoren der Studie warnen ausdrücklich davor, die in den Einzeldisziplinen vergebenen Punkte für die Produkte jeweils zu summieren. „Das Produkt mit der insgesamt höheren Punktzahl muss nicht zwangsläufig ein geeignetes Werkzeug für ein Unternehmen sein. In einem konkreten Auswahlprozess ist deshalb immer eine Abstimmung und Gewichtung der Bewertung notwendig.“

Gesamtkosten sind schwer zu kalkulieren

Die Barc-Studie hat sich auch der Kostenaspekte angenommen. Dazu wurden in vier Szenarien mit unterschiedlichen Anwenderzahlen die Anschaffungspreise und die durchschnittlichen jährlichen Lizenz- und Wartungsgebühren, bezogen über eine drei bis fünfjährige Nutzungszeit kalkuliert. Wegen dieser Ungenauigkeit und anderer Intransparenzen ging der Kostenaspekt nicht in die Bewertung ein. Im Folgenden werden die von Barc genannten besonderen Stärken und beachtenswerte Beschränkungen einzelner Produkte erläutert.

Das Produkt „Management Planning & Control“ (MPC), Version 4.5, vom US-amerikanischen Softwarehaus Comshare kann fast durchweg gute Noten in allen Bewertungskriterien vorweisen. Das hierzulande von der Kölner Codec GmbH vertriebene Werkzeug besitzt besondere Stärken in der Unterstützung verschiedener relationaler und multidimensionaler Datenbanken. Es bietet umfangreiche Möglichkeiten zur grafischen Aufbereitung und gestattet eine flexible Navigation. Allerdings ist es auf Windows-basierende Server und Microsoft-Browser beschränkt. Von der Cubus AG im schwäbischen Herrenberg kommt „ABC für OLAP“. Das in der Version 2.4 getestete Produkt erhält in einigen Aspekten durchwachsene Noten. So könnte es sich als kritisch erweisen, dass Datenspeicherung und -import über den