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Bankenkrise belastet Japans Elektronikfirmen

08.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der japanische Elektronikkonzern Matsushita Electric (Markenname: Panasonic) hat für das am 31. März abgelaufene Geschäftsjahr 2002/2003 eine Gewinnwarnung ausgegeben. Wie das in Osaka ansässige Unternehmen mitteilte, werde entgegen früherer Prognosen nun ein Nettoverlust von rund 185 Millionen Euro erwartet. Im Februar war Matsushita noch davon ausgegangen, nach einem Minus in Höhe von 3,7 Milliarden Euro im Vorjahr einen Überschuss von zirka 193 Millionen Euro zu erzielen. Wie der Konzern bekannt gab, habe sich bei Umsatz, operativem Gewinn und Cashflow nichts geändert. Die Wertverluste seiner Aktienbeteiligungen, insbesondere an der Sumitomo Mitsui Financial Group, würden dagegen zu Sonderabschreibungen von 286 Millionen Euro führen. Außerdem will das Unternehmen aufgrund einer für das nächste Jahr erwarteten Steueränderung Rückstellungen in

Höhe von 207 Millionen Euro vornehmen.

Aufgrund hoher Anlageverluste ist neben Matsushita auch der Konkurrent Sanyo von seiner Gewinnprognose abgekommen und rechnet nun mit roten Zahlen. Grund für die Misere sind die noch tief traditionell verwurzelten Geschäftspraktiken im Land der aufgehenden Sonne: Wie die meisten japanischen Elektronikunternehmen halten auch Matsushita und Sanyo Aktien ihrer Gläubigerbanken. Die als Keiretsu oder Kapitalverflechtung (Cross-Shareholding) bekannte Praxis soll den Zusammenhalt zwischen den Wirtschaftspartnern stärken. Die Nachteile der engen Verbindung zeigen sich auf, wenn eines der Unternehmen Probleme hat. (mb)