Bandbreite kommt on Demand ins Haus

13.02.2004
Von Andrew Beutmüller
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Always-on und Flatrate - das sind gegenwärtig die Hauptkriterien von Internet-Breitbanddiensten. Allerdings profitieren von diesem Geschäftsmodell langfristig weder Nutzer noch Betreiber. Der norwegische Carrier Telenor ermöglicht es deshalb seinen Kunden, die Bandbreite ihres Netzzugangs an die tatsächlichen Anforderungen anzupassen.

Würde die Wasserversorgung auf Basis einer konstanten Liefermenge mit Pauschalgebühr erfolgen, käme ständig Wasser aus der Wand. Die Verbraucher würden jedoch nur einen Bruchteil davon wirklich nutzen können - die Versorgung ließe sich nicht entsprechend dem aktuellen Bedarf variieren.

Glasfasern - der Stoff, aus dem die Downloads sind. (Foto: Deutsche Telekom AG)

Zum Händewaschen wäre die Wassermenge stets zu hoch, um aber eine Badewanne vollaufen zu lassen, dauert es zu lange. Dennoch wenden heutzutage Netzbetreiber eben dieses Prinzip bei ihren Breitbanddiensten an. Kunden, die nur ab und zu die gesamte Bandbreite benötigen, erhalten daher einen Service, der ihnen nur gelegentlich nutzt. Der Carrier hingegen muss stets liefern und Kapazitäten zur Verfügung stellen, die seine Netze belasten. Die Kosten dieser überschüssigen Bandbreite werden hauptsächlich vom Netzanbieter getragen, denn die Weitergabe an den Kunden ist aufgrund der aktuellen Wettbewerbssituation nur schwer möglich.

Jedoch erfordert der Markt eine höhere Rentabilität für bereitgestellte Dienste bei niedrigen Investitionsausgaben und Betriebskosten. Diese Ansprüche lassen sich jedoch nur durch Services erfüllen, bei denen attraktive Inhalte mit einer effizienten Bandbreitennutzung und einer hohen Dienstgüte kombiniert werden. Zudem müssen Netzfunktionen wie Sicherheit, Priorisierung und Inhaltsfilterung zum Einsatz kommen. Nur damit sind Service-Provider in die Lage, eine breite Palette von Diensten und Abrechnungsmodellen anzubieten und sich beständigere Einnahmequellen zu schaffen.