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Ballmer: "Wir können von den Dänen lernen"

14.07.2004

Microsoft-Chef Steve Ballmer gab auf der Worldwide Partner Conference einen Ausblick auf die Geschäftspotenziale seines Unternehmens. Im ERP-Segment (Microsoft Business Solutions, kurz MBS) sollte sich Microsofts Geschäft in drei Jahren so entwickeln wie in Dänemark. “Das wäre dann ein Wachstum um Faktor zehn”, so Ballmer. In dem skandinavischen Land nutzt ein Großteil der Unternehmen ERP-Software von Microsoft. Zudem hätten Partnerunternehmen insgesamt 250 vertikale Lösungen auf der Grundlage der MBS-Produkte Navision und Axapta gebaut - das sind so viele wie alle amerikanischen Partner zusammen bisher realisiert haben.

Dabei will sich Microsoft auch nicht scheuen, mit SAP in Wettbewerb zu treten - allerdings nicht bei großen Anwendern. Ballmer versicherte, dass sein Unternehmen den Partnern nicht mit eignen Consulting-Services Konkurrenz machen wolle. Manche Microsoft-Partner haben diese Befürchtung.

In Sachen ERP will Microsoft die Integration mit dem “Sharepoint Portal Server” ausbauen, so dass Anwender über ein Web-Portal auf die ERP-Funktionen zugreifen können. Obwohl Partner bemängeln, dass die hauseigene CRM-Software von Microsoft über das Volumenlizenzprogramm vertrieben wird und somit Kunden dieses Produkt auch ohne Partnerbeteiligung erwerben können, will Ballmer an diesem Konzept festhalten. “Manche Kunden, vor allem die kleinen Firmen, erwerben dieses Produkt, ohne auch ein ERP-System kaufen zu wollen”, begründete der Microsoft-Boss das Vorgehen.

Außser im ERP-Segment sieht Ballmer für dieses Jahr Potenzial im Geschäft mit Novell-Kunden, die sich nach Alternativen umsehen. “Novells installierte Basis ist bereit zum Wechsel”, glaubt der CEO. Ebenso will er Anwender von Lotus Notes auf Exchange bringen. Auch hier will Ballmer Abwanderungstendenzen ausgemacht haben: “In den letzten sechs Monaten haben sich mehr Kunden für eine Notes-Migration interessiert als in den letzten fünf Jahren”. (fn)