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Ballmer verspricht kürzere Release-Zyklen beim SQL Server

14.11.2005
Für Steve Ballmer, CEO von Microsoft, steht fest, dass sein Unternehmen mit "SQL Server 2005" eine in puncto Skalierbarkeit überzeugende Datenbank für Firmenkunden auf den Markt bringt. Carol Sliwa, Redakteurin bei der amerikanischen CW-Schwesterpublikation "COMPUTERWORLD" sprach mit dem Firmenchef unter anderem über die künftige Datenbank-Release-Politik des Konzerns.

CW: Viele große Firmen haben bislang gezögert, SQL Server einzusetzen. Wie wollen sie dieses Kundensegment erreichen?

BALLMER: Firmenkunden nehmen das Produkt ernst. Die Frage ist, können wir deren Zweifel vollständig beseitigen? Die Fakten sprechen dafür, wenn Sie sich die Datenbank- und SAP-Benchmarks sowie unsere Kundenreferenz anschauen. Mit dem neuen Release räumen wir die letzten Bedenken in puncto Skalierbarkeit im Vergleich zu Unix-basierenden Lösungen aus. Wenn unsere Datenbank mit der Oracle verglichen wurde, ging es nicht um Skalierbarkeit und Stabilität, sondern vielmehr um die Wahrnehmung des Anbieters.

CW: Das letzte SQL-Server-Release kam vor fünf Jahren auf den Markt. Hatte dies Nachteile im Vertrieb?

BALLMER: Ich wünsche mir kürzere Release-Zyklen. Trotzdem haben wir während dieser Zeit Marktanteile gewonnen. Jetzt haben wir die neue Version und sind in einer tollen Ausgangsposition.

Es war uns wichtiger, .NET in die SQL-Runtime zu integrieren, als die Datenbank früher auf den Markt zu bringen. Wir hätten den Bestandskunden die eine oder andere Funktion noch während der Entwicklungsphase zur Verfügung sollen, beispielsweise die Business-Intelligence-Eigenschaften. Doch wir haben alles auf einen Schlag gemacht, weshalb eine so lange Pause zwischen den Releases lag.

Ich habe unseren Teams gesagt, dass wir künftig manche Neuerungen alle sechs oder neun Monate bringen, beispielsweise per Service-Pack. Zudem wird es einen zweijährigen sowie einen vierjährigen Entwicklungszyklus geben.

CW: Einige SQL-Server-Nutzer, die einen dreijährigen "Software-Assurance"-Vertrag unterzeichnet hatten, haben möglicherweise kein Upgrade erhalten.

BALLMER: Bei unseren Desktop-Produkten erwarten die Anwender ein Release. Wir versuchen, Kunden etwas Werthaltiges zu liefern, ohne dabei ein Upgrade-Versprechen abzugeben.

CW: Wenn es nicht die Upgrades sind, worin soll denn der Wert der Software Assurance bestehen?

BALLMER: Kunden möchten Support und Patches, damit ihre Systeme laufen.

CW: Die Enterprise Edition von Windows Vista gibt es nur in Verbindung mit Software Assurance. Könnte sich das noch ändern?

BALLMER: Nein. Denn sowohl wir als auch die Kunden, mit denen wir gesprochen haben, wollen das so.

Diese Edition enthält Technik speziell für Firmenkunden. Und diese Klientel möchte sowohl die Funktionen als auch die Software Assurance.