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Balda gibt Handygehäuse-Produktion in Europa auf

28.09.2007
Der Handy-Ausrüster Balda will in Europa die Produktion von Gehäusen für Mobiltelefone aufgeben. Ziel sei, die Sparte Balda Solutions Europa möglichst noch im laufenden Jahr zu verkaufen, teilte die Balda AG am Freitag in Bad Oeynhausen mit.

Erste Sondierungsgespräche mit Interessenten liefen. "Es geht nicht um Entlassungen, sondern um einen Verkauf", betonte Firmensprecher Clas Röhl. Gleichzeitig will sich Balda stärker auf das vielversprechende Geschäft mit berührungsempfindlichen Bildschirmen und auf Asien konzentrieren. Balda liefert Touchscreens für das iPhone und den iPod touch von Apple.

Die Zukunft des Unternehmens liege in Asien, dort produzierten die wichtigen Hersteller von Mobiltelefonen, sagte Balda-Vorstandschef Joachim Gut. Dort sei Balda "hervorragend aufgestellt", beispielsweise mit der chinesischen Touchscreen-Tochter TPK. Nach Röhls Angaben sollen auch die Gehäuse verstärkt in Asien hergestellt werden. Balda Solutions Europa fertigt den Angaben zufolge in Bad Oeynhausen mit rund 500 Mitarbeitern, in Ungarn mit 150 eigenen Leuten und etwa 250 Mitarbeitern von Zeitarbeitsfirmen. Es gebe Interesse auch an den qualifizierten Mitarbeitern, betonte Balda.

Die Sparte Balda Medical soll dagegen Teil des Konzerns bleiben. Sie entwickele sich besser als geplant und werde im laufenden Jahr das Umsatzziel von 25 Millionen Euro deutlich übertreffen.

Trotz eines Gewinneinbruchs im ersten Halbjahr peilt Balda für das Gesamtjahr 2007 weiterhin ein positives Vorsteuerergebnis an. Auch für 2008 gelten den Angaben zufolge unverändert positive Erwartungen. Zuvor hatte das Unternehmen die Prognose für das Jahr 2007 gekappt, eine neue Prognose wurde nicht genannt. Ursprünglich hatte Balda einen Umsatz von 600 bis 650 Millionen Euro und einen Vorsteuergewinn von 50 bis 55 Millionen Euro für 2007 geplant. Die Aktie des Unternehmens legte an der Frankfurter Börse bis zum Mittag um 4,75 Prozent auf 7,05 Euro zu. (dpa/tc)