Nokia hat wieder ein kleines Unternehmen aus Berlin gekauft. Die Bit-Side GmbH programmiert Handy-Software, darunter Spiele wie Marble Revolution, das 2005 mit dem Deutschen Entwicklerpreis für die innovativste Technik ausgezeichnet wurde. Zu ihrem Angebot gehört auch das Programm Panoman. Damit lassen sich die Schnappschüsse eines Fotohandys automatisch zu Panoramabildern oder 360-Grad-Fotos mit einer Auflösung von über 30 Megapixel zusammensetzen. Der Fotograf muss sich nur im Kreis drehen, während die Handy-Kamera fotografiert. Die Technik für das automatische Zusammensetzen der Bilder ist zum Patent angemeldet.
Im Sommer hatte der weltgrößte Handyhersteller sich schon die 13-Köpfige Firma Plazes aus der Hauptstadt einverleibt, welche die Navigationssoftware Nokia Maps mit den Funktionen ihres Sozialnetzwerks erweitern soll. Aber das Startup ließ seitdem kaum noch von sich hören. Auch Bit-Side soll die Weiterentwicklung der Nokia Maps unterstützen. "Nokia arbeitet schon seit 2007 mit Bit-Side", sagt Michael Halbherr, Geschäftsführer der Nokia gate5 GmbH, die Nokia Maps entwickelt. "Sie sind ein strategischer Entwicklungspartner." Wohin die Strategie sich entwickeln soll, das lässt sich schnell erahnen.
Die Rundum-Ansichten von Panoman sehen ähnlich aus wie virtuellen Stadtrundgänge von Google Streetview. Die Nutzer des T-Mobile G1 oder des iPhone können sich damit in New York oder Paris umsehen, als ob sie dort wären, während sie in Wirklichkeit zu Hause mit dem Handy auf dem Sofa sitzen. Der Nutzer muss dafür lediglich in Google Maps auf den Touchscreen drücken. Der Navigationssoftware von Nokia fehlt bisher eine solche interessante Funktion, sie hat nur Satellitenbilder und gezeichnete Karten. Das Patent von Panoman könnte helfen.