IT-Verbände protestieren

Bald Meisterbrief für die Berufe der IT-Branche?

17.10.1997

Im September fand im Bundestag eine Anhörung zur Berufsausbildung statt, bei der es unter anderem um die Frage ging, in der I+K-Branche eine Handwerksordnung einzuführen, die auch die Ausbildung zum Meister erfordern würde. Dies betrifft beispielsweise die Bereiche Systemintegration, Netzwerkinstallation und PC-Konfiguration. Befürworter der Handwerksordnung sind die Büroelektroniker, die ihr Berufsbild aufwerten wollen.

Gelten soll die Neuregelung nicht nur für Geschäftseröffnungen, sondern auch für bereits bestehende Unternehmen, die nach 1994 gegründet wurden. Könne ein solcher Betrieb Meistertitel nicht nachweisen, muß er mit erheblichen Nachteilen rechnen.

Laut BVIT sind von der Neuregelung 13000 Unternehmen betroffen, die Hardware herstellen (60 Prozent), Software entwickeln oder IT-Dienstleistungen (40 Prozent) erbringen, dazu kommen noch 25000 Händler, die Hardware und Software vertreiben.

Geht es nach der neuen Handwerksordnung, soll ein Großteil dieses Wirtschaftszweiges, den der BVIT auf ein Volumen von 130 Milliarden schätzt, "der im Mittelalter eingeführten Meisterbrief-Pflicht unterliegen".