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Bahngewerkschaft will LKW-Mautgebühr verdoppeln

08.11.2004
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Norbert Hansen, der der Verkehrsgesellschaft Transnet vorsitzt, möchte den Ausbau des Bahnnetzes unter anderem durch eine Verdoppelung der LKW-Mautgebühr auf 25 Cent je Kilometer finanzieren.

Hansen forderte weiter, die LKW-Maut, die ab dem 1. Januar 2005 auf deutschen Autobahnen fällig wird, auch auf Bundesstraßen zu kassieren.

Hansen hatte schon früher Schützenhilfe von ganz anderer Seite bekommen: Umweltsbundesamt-Vize Thomas Holzmann hatte ebenfalls eine Verdoppelung der Mautgebühr verlangt. Im Gegenzug wollte er die Pendlerpauschale abschaffen. Dagegen hatten sich sowohl Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe als auch Vertreter des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSL) sowie des Verbandes der Deutschen Automobilindustrie (VDA) vehement gewehrt, die Mautgebühr anzuheben. Eine Verdoppelung der Mautgebühr "ist wirklichkeitsfremd", sagte Stolpe. VDA-Präsident Bernd Gottschalk und der DSL-Vorsitzende Manfred Boes warnten davor, der deutschen Transportwirtschaft weitere Wettbewerbsnachteile aufzubürden.

Demgegenüber verteidigte Holzmann seine Forderung nach einer drastischen LKW-Maut-Verteuerung damit, dass nur so eine von der Regierung selbst gewünschte Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene finanzierbar sei. Unter anderem mit dieser Maßnahme sollte der Ausstoß von Kohlendioxiden vermindert werden. (jm)